Chinesische Stadt: international wettbewerbsfähig (Foto: pixelio.de, Florentine)

China: Entwicklungshilfe nicht mehr zeitgemäß – Wirtschaft der Volksrepublik auf Augenhöhe mit Industriestaaten

Seit dem Eintritt Chinas in die Welthandelsorganisation hat sich die Wirtschaft der Volksrepublik derart positiv entwickelt, dass das Land nicht mehr als Schwellenland bezeichnet werden kann. Zu diesem Schluss kommt Georg Erber, Experte für Wirtschaftsentwicklung am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung http://diw.de , gegenüber pressetext.Chinesische Stadt: international wettbewerbsfähig (Foto: pixelio.de, Florentine)

Förderungen auf Prüfstand

 

„Die Einordnung Chinas bei internationalen Förderprogrammen der Entwicklungshilfe sollte auf den Prüfstand gestellt werden – China selbst sieht sich auf Augenhöhe mit den wirtschaftlich entwickelten Ländern. Man bietet sogar finanzielle Unterstützung wegen der Euro-Krise“, sagt Erber. China sei dabei, sich zu einem weltweit führenden Produzenten von Investitionsgütern zu entwickeln. In dieser Rolle trete die chinesische Volkswirtschaft auf dem Weltmarkt zunehmend in Konkurrenz auch zu deutschen Unternehmen.

Erber warnt vor einem zukünftig zunehmenden Verdrängungswettbewerb zwischen deutschen und chinesischen Produzenten. Dabei geht es nicht um Discountprodukte, sondern immer mehr um Spitzentechnologien. Das asiatische Land hat eine Hightechstrategie beschlossen, nach der die chinesische Industrie 2020 führend in der Hochtechnologie ist.

Längst kein Schwellenland mehr

„Man kann nicht mehr von einem Schwellenland sprechen. China ist eine Technologie- und Investitionsmacht geworden und wird in Zukunft noch viel stärker werden – auch wenn es keine Marktwirtschaft ist, die Chinesen können den freien Zugang zu den Märkten in Anspruch nehmen“, erklärt Erber. Der Ökonom gibt zu bedenken, dass China Deutschland im Bereich der Umwelttechnologie innerhalb weniger Jahre überholt hat. Bei Photovoltaik und Windkraftanlagen hätten chinesische Hersteller im Vergleich zu deutschen erhebliche Kostenvorteile.

Chinesische Photovoltaikanlagen können in Deutschland somit um 30 Prozent billiger angeboten werden. Denn chinesische Unternehmen können ihre Verluste durch staatliche Subventionen oder Verlustübernahmen decken lassen. „China ist Weltmarktführer bei Windturbinen und Windkraftanlagen, und wir fördern das noch mit Entwicklungshilfegeldern. Das macht keinen Sinn“, sagt Erber.

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Chinesische Stadt: international wettbewerbsfähig (Foto: pixelio.de, Florentine)