se begradigt und vertieft und so die Speicherwirkung von Flussauen und Flussmooren beseitigt, könnten Hochwasserwellen ungebremst ablaufen und schlimme Überschwemmungen verursachen. Regne es wenig, fehle es an Wasser, wie man gerade am Rhein sehen könne. „Wir dürfen Flüssen nicht als ‚Regenrinnen‘ ansehen: regnet es viel, laufen sie über – regnet es nicht, sind sie trocken.“
Moore speichern nicht nur Hochwasserspitzen und geben bei Trockenheit Wasser ab, sie speichern auch Kohlendioxid in einer Größenordnung von 10 Tonnen pro Jahr und Hektar – preisgünstig, ungefährlich und dauerhaft. Werden sie tief entwässert, wie fast alle Moore in Norddeutschland, geben sie 20-25 Tonnen Kohlendioxid jährlich pro Hektar ab und tragen ganz wesentlich zur Klimaerwärmung bei. Ein Hektar entwässertes Moor verursacht so bis zu 1.750 Euro jährlich an Klimafolgenschäden.
Der Naturschutztag 2011 hatte das Thema: „Was ist (uns) die Natur wert?“. Er sollte die Aufmerksamkeit richten auf eine neue Betrachtungsweise auf die Leistungen der Natur und deren ökonomische Dimension. Wenn Blüten bestäubende Insekten ausfallen, wird es keine Lebensmittel mehr geben, etwa kein Obst, die nur durch Insektenbestäubung wachsen können. Weltweit werden jährlich Nahrungsmittel durch Insektenbestäubung in einem Wert von 153 Milliarden US-Dollar erzeugt.
C. Seyfert, C. Conrad
| Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume | Kiel