Fonds klagt Transformers-Gewinne ein – Paramount soll Geld für 29 Filme einbehalten haben

Die Investorengruppe Melrose 2 verklagt Paramount Pictures http://www.paramount.com wegen nicht ausbezahlter Gewinne. Der Fonds hat nach eigenen Angaben 375 Mio. Dollar in die Produktion von 29 Filmen, darunter auch Transformers eins bis drei und Mission Impossible drei gesteckt. Die Filme haben insgesamt sieben Mrd. Dollar eingespielt. Melrose 2 wirft Paramount jetzt vor, falsche Gewinn-Zahlen geliefert zu haben, um weniger Geld an den Fonds ausbezahlen zu müssen. „In den USA wird Film als ein kommerzielles Produkt gesehen, weshalb auch viel privates Kapital in die Produktionen einfließt“, sagt Manfred Studnitzka, Vorstandsmitglied der Association of Austrian Filmproducers http://www.aafp.at , gegenüber pressetext. Falsche Zahlen

Melrose 2 wirft Paramount vor, zu niedrige Gewinne gemeldet und zu hohe Verluste angegeben zu haben. „In Europa wäre das kaum möglich. Hier garantiert die Abhängigkeit von Förderungen die Richtigkeit der abgegebenen Zahlen“, so Studnitzka. Die Firma Paramount ist sich keiner Schuld bewusst und gibt an, dass alle Verpflichtungen gegenüber dem Fonds erfüllt worden sind. Über 90 Prozent der Investitionen sind laut Paramount bereits an die Geldgeber zurückgeflossen. Der Rest des Kapitals steckt angeblich in Filmen, die sich noch in einer frühen Phase der Produktion befinden. Paramount erwartet sich laut einer Aussendung eine baldige Einigung mit Melrose 2.

Die Filmfinanzierung durch Fonds ist in den USA gang und gäbe. „In Europa wird Film eher als Kulturgut gesehen. Die Finanzierung erfolgt zum Großteil über staatliche Fördergelder. Für privates Kapital war der Markt hier bisher fast nur in Form des Vorabverkaufs von Rechten an Verleihfirmen interessant“, so Studnitzka. Allerdings gibt es auch auf dem alten Kontinent Bestrebungen, mehr private Investoren anzulocken. „Staatliche Steuerungsmodelle für private Investments stehen praktisch vor der Tür. Durch neue Distributionskanäle steigt die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Inhalten. Das macht den Markt für Banken, Versicherungen und Fonds interessanter“, erklärt der Produzent.

Beschränkter Markt

Investitionen in ähnlichem Umfang wie in den USA wird es in Europa aber nicht geben. „Allein die Größe der Märkte beschränkt die Beträge. Schon die englische Sprache macht hier einen riesigen Unterschied“, sagt Studnitzka. Europäisches Privatkapital fließt trotzdem in großen Mengen in die Filmproduktion. Der Vorgänger-Fonds von Melrose 2, der ebenfalls hunderte Mio. in US-Studios investiert hatte, wurde von der Dresdner Kleinwort Investmentbank geführt.

 

Aussender: pressetext.redaktion, Ansprechpartner: Markus Keßler
E-Mail: kessler@pressetext.com Tel.: +43-1-81140-305
Website: www.pressetext.com