Umweltministerin Rumpf: „Moore schützen hilft den Arten und dem Klima“

SOPHIENHAMM. Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf hat sich heute (24. November) vor Ort über den Moorschutz in der Eider Treene-Sorge-Region informiert. Dabei wies sie auf dessen Bedeutung hin: „Moore haben vielfältige Funktionen im Naturhaushalt. In ihnen leben speziell angepasste Pflanzen und Tiere, und sie haben eine ausgleichende Wirkung auf den Wasserhaushalt der Landschaft. Zugleich sind sie bedeutende Speicher für Kohlenstoff, während Moore im entwässerten Zustand erhebliche Mengen des klimaschädlichen Kohlendioxids freisetzen“, so Frau Rumpf. Entsprechend seien 95 Prozent der deutschen Moore aufgrund entwässerungsbedingter Torfzersetzung Emittenten für klimarelevante Treibhausgase und gewässerbelastende Nährstoffe. Die Umweltministerin erinnerte, dass Schleswig-Holstein 2008 ein Moorschutzprogramm aufgelegt habe und Maßnahmen zum Schutz und der Entwicklung von Mooren mit jährlich zwischen einer und zwei Millionen Euro fördere.

Weiter sagte Frau Rumpf, dass intensive landwirtschaftliche Nutzung sowie der industrielle Torfabbau erhebliche Spuren in den Mooren hinterlassen haben: Allein die Emissionen der entwässerten Moore in Schleswig-Holstein werden vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume auf ca. 2,3 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalente pro Jahr geschätzt. Dies entspreche einem Anteil an den Gesamtemissionen von etwa neun Prozent, so Umweltministerin.

Eine wirksame nationale Kohlendioxid-Vermeidungsstrategie müsse den Schutz und die Revitalisierung von Mooren beinhalten. Die Umweltministerkonferenz habe daher jetzt auf Initiative Schleswig-Holsteins eine Studie zu den Ökosystemdienstleistungen der Moore gefordert. Darüber hinaus wurde das Bundesumweltministerium gebeten, eine finanzielle Bewertung dieser Ökosystemdienstleistungen vorzunehmen.

Umweltministerin Rumpf forderte, durch gezielte Vernässung die Funktionsfähigkeit der Moore als Lebensraum für Pflanzen und Tiere sowie als Wasser- und als Kohlenstoffspeicher wiederherzustellen. Auch eine an hohe Wasserstände angepasste Nutzung bisher intensiv genutzter und stark entwässerter Moorböden sei denkbar, beispielsweise als Extensivgrünland. „Die so anfallenden Kohlendioxid-Vermeidungskosten sind verglichen mit anderen technischen Maßnahmen zur Kohlendioxidreduktion unschlagbar günstig“, so Juliane Rumpf.

 

Christian Seyfert, Christiane Conrad 
| Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume | Kiel