Weiter sagte Frau Rumpf, dass intensive landwirtschaftliche Nutzung sowie der industrielle Torfabbau erhebliche Spuren in den Mooren hinterlassen haben: Allein die Emissionen der entwässerten Moore in Schleswig-Holstein werden vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume auf ca. 2,3 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalente pro Jahr geschätzt. Dies entspreche einem Anteil an den Gesamtemissionen von etwa neun Prozent, so Umweltministerin.
Eine wirksame nationale Kohlendioxid-Vermeidungsstrategie müsse den Schutz und die Revitalisierung von Mooren beinhalten. Die Umweltministerkonferenz habe daher jetzt auf Initiative Schleswig-Holsteins eine Studie zu den Ökosystemdienstleistungen der Moore gefordert. Darüber hinaus wurde das Bundesumweltministerium gebeten, eine finanzielle Bewertung dieser Ökosystemdienstleistungen vorzunehmen.
Umweltministerin Rumpf forderte, durch gezielte Vernässung die Funktionsfähigkeit der Moore als Lebensraum für Pflanzen und Tiere sowie als Wasser- und als Kohlenstoffspeicher wiederherzustellen. Auch eine an hohe Wasserstände angepasste Nutzung bisher intensiv genutzter und stark entwässerter Moorböden sei denkbar, beispielsweise als Extensivgrünland. „Die so anfallenden Kohlendioxid-Vermeidungskosten sind verglichen mit anderen technischen Maßnahmen zur Kohlendioxidreduktion unschlagbar günstig“, so Juliane Rumpf.
Christian Seyfert, Christiane Conrad
| Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume | Kiel