Bernstein: Matonia striata und Metacapnodium succinum (Foto: uni-goettingen)

Bernstein konserviert 52 Mio. Jahre alte Symbiose – Frühe Belege für Gemeinschaft von Pflanzenwurzeln und Pilzen

Geobiologen haben in einem 52 Jahre alten indischen Bernstein eine Symbiose zwischen Pilzen und Pflanzenwurzeln entdeckt. „Prinzipiell gibt es verschiedene Typen von Mykorrhizen: Bei den Endomykorrhizen dringt der Pilz in die Wurzelzellen der Pflanze ein, bei den Ektomykorrhizen ist dies nicht der Fall. Endomykorrhizen sind bereits seit über 400 Mio. Jahren im Fossilbeleg nachgewiesen und gelten als die ursprünglichste Form der Mykorrhizen“, erklärt Alexander Schmidt vom Courant Forschungszentrum Geobiologie der Universität Göttingen http://www.uni-goettingen.de .Bernstein: Matonia striata und Metacapnodium succinum (Foto: uni-goettingen) Ektomykorrhizen von Bedeutung

Es gab jedoch bisher nur ein einziges Fossil von Ektomykorrhizen. Dieses stammt von ebenfalls etwa 50 Mio. Jahre alten Kiefernwurzeln von Vancouver Island, also aus einem eher nördlichen Bereich, in dem auch heute noch die Kieferngewächse dominieren. „Nun haben wir mit dem Bernsteinfossil aus Indien den Beleg, dass Ektomykorrhizen bereits in frühen tropischen Regenwäldern von Bedeutung waren“, sagt Schmidt.

Die Pflanzenfamilie der Flügelfruchtgewächse, von denen dieser Bernstein stammt, sind auch heute noch bedeutende Symbiosepartner in den Regenwäldern Südostasiens. Dies spricht für eine gewisse Stabilität dieser Symbiosen in diesen tropischen Regenwäldern, welchen für Pilz und Pflanzen bedeutsam ist. „Auch wenn man die Existenz solcher Symbiosen in der Erdgeschichte postulieren mag, bringt doch ein konkreter Fossilbeleg immer den ‚Beweis‘ und eine Fülle von Merkmalen, die man direkt mit denen heute existierender Mykorrhizen vergleichen kann. Dies ermöglicht eine Bewertung der Entwicklungsgeschichte solcher Wechselbeziehungen“, erklärt der Geobiologe.

Vergleich mit lebendigen Symbiosen

In Zusammenarbeit mit indischen Paläontologen und dem American Museum of Natural History in New York gelang den Wissenschaftlern eine detaillierte Bearbeitung der Fossilien. „Der indische Bernstein unterscheidet sich in seiner chemischen Zusammensetzung deutlich von dem Baltischen Bernstein des Ostseeraumes und lässt sich in organischen Lösungsmitteln leicht lösen“, erklärt Christina Beimforde, Spezialistin für fossile Pilze am Courant Forschungszentrum.

„Durch diese Besonderheit konnten wir eines der Mykorrhizasysteme aus dem fossilen Harz herauslösen. Durch ultrastrukturelle Analysen unter dem Rasterelektronenmikroskop konnten wir dieses Präparat genauso akribisch untersuchen wie die heute lebenden.“ In weiteren Untersuchungen wurden nun die organischen Bestandteile der versteinerten Pilz-Pflanzen-Lebensgemeinschaft analysiert. So haben die Forscher erstmals den schwarzen Farbstoff Melanin in fossilen Pilzen nachgewiesen.

 

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