Eröffnung der Ausstellung „Leben zwischen Schwarz und Weiß“ – Traute Carstens, Malerei und Thomas Maess, Fotografien und Texte

KIEL. Im Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Integration ist heute (7. November) die Ausstellung „Leben zwischen Schwarz und Weiß“ eröffnet worden. Sie zeigt Arbeiten der Malerin Traute Carstens und des Fotografen Thomas Maess in einer bisher ungewohnten Zusammenstellung. Farbige Bilder stehen im Kontrast zu schwarz-weißen Fotografien und kommunizieren auf abstrakte und gegenständliche Art die Veränderungsprozesse des Lebens als Segmente der Zeit. Justizminister Emil Schmalfuß sagte bei der Eröffnung zu Traute Carstens und Thomas Maess: „Viele Ausstellungen haben Sie beide mit Ihren Werken in den vergangenen Jahren bereichert. Ihre Malerei und Ihre Fotografie kommen heute in meinem Ministerium erstmalig in einer ungewöhnlichen Weise zusammen. Mir persönlich gefällt dieses künstlerische Stelldichein.“

Traute Carstens sagte: „Meine Arbeiten entstehen in der Wahrnehmungswelt von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Für das Entstehen meiner Bilder sind Bewusstes und Unbewusstes verantwortlich. Reduziert auf das Wesentliche entstehen abstrakte Arbeiten, meistens auf der Leinwand. Aus mehreren Schichten, die immer wieder überarbeitet werden, tauchen Textspuren und andere Fragmente hintergründig im Verborgenen auf.“ Traute Carstens wählte für die Ausstellung neuere Bilder aus den letzten Jahren aus. Neben künstlerischer Ausbildung und Berufstätigkeit hat sie ihre Arbeiten seit 1995 im In- und Ausland in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt.

Thomas Maess erklärte: „Dem Bruchteil einer Sekunde, in der ich aufnehme, gehen oft viele Tage voraus, die ich unzufrieden bin mit mir, die ungeduldig sind, nervös oder tödlich langweilig. Das dann gelungene Bild ist wie eine Gesundung, es ist wie ein erleichtertes Aufatmen, endlich am Ziel zu sein.“ Thomas Maess fotografiert seit seinem 13. Lebensjahr. Seine in der Ausstellung gezeigten Bilder stammen alle aus den letzten drei Jahren. In seiner fotografischen Entwicklung verloren die Fotografien mehr und mehr an Farbe; heute fotografiert er fast nur noch monochrom. Damit knüpft er an seine eigene berufliche Herkunft als Schriftgrafiker und Buchhersteller an. Von anderen Fotografen unterscheidet er sich durch die gleichzeitige Entwicklung poetischer Texte zu den eigenen Bildern. Manchmal steht einfach ein Satz im Raum, den er fotografisch umsetzt – also das Bild illustriert den Text; ein anderes Mal ist zuerst das Bild da und er schreibt einen Text dazu. Wenn es gut gelingt, lassen sich Text und Bild nicht eng genug denken. Dem Betrachter erschließen sich so intime und zugleich poetische Augenblicke in einer manchmal philosophischen, immer aber ungewöhnlichen Dichte.

Die Ausstellung ist bis zum 27. Januar 2012 montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr zu besichtigen. Für den Zugang zum Justizministerium benötigen Besucher einen gültigen Personalausweis.

O. Breuer | Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Integration | Kiel