„Damper Werkstattgespräch“: Umweltstaatssekretär Rabius wirbt für gesellschaftlichen Konsens bei der Nutzung nachwachsender Rohstoffe

DAMP. Umweltstaatssekretär Ernst-Wilhelm Rabius hat die Bedeutung des gesellschaftlichen Konsenses bei der Nutzung nachwachsender Rohstoffe betont. Beim diesjährigen „Damper Werkstattgespräch“ der Vereinigung der Hauptamtlichen Bürgermeister und Landräte in Schleswig-Holstein e.V., das 2011 unter dem Motto Energiewende steht, sagte Rabius: „Wir benötigen einen breiten Konsens, dass wir Energie effizienter nutzen, die Erträge auf den landwirtschaftlichen Flächen steigern, die Umwandlung landwirtschaftlicher Flächen verringern und Ziele der Ernährungssicherung, des Klimaschutzes, des Umweltschutzes und der Landeskultur zur Deckung bringen“, sagte er heute (4. November). Der weitere Ausbau der Bioenergie sei unverzichtbar, so Rabius. Wegen des Wettbewerbs um die begrenzten landwirtschaftlichen Flächen beim Anbau von Energiepflanzen mit der Nahrungs- und Futtermittelproduktion müsse jedoch die Agrarwirtschaft durch weitere technische Fortschritte die Flächenerträge steigern. Forschung, Innovation und Nachhaltigkeit seien somit der Schlüssel zur Bewältigung der Herausforderungen an die Agrarwirtschaft.

Kritisch betrachtete Ernst-Wilhelm Rabius, dass große Mengen Lebensmittel nach wie vor einfach weggeworfen werden. Sie seien ein wesentlicher Teil der nachwachsenden Rohstoffe. Er mahnte deswegen mehr Effizienz an und verwies auf entsprechende Initiativen sowohl von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner als auch von Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf.

Der Umweltstaatssekretär betonte, dass die künftige europäische Agrarpolitik Möglichkeiten biete, Konflikte zwischen Landwirtschaft und Umwelt zu entschärfen. Im Rahmen des so genannten „Greenings“, der Kopplung der Prämienzahlungen an konkrete Umweltleistungen, könnten negative Umweltwirkungen deutlich reduziert werden. Diese Absicht solle durch regionale Anstrengungen ergänzt werden, sagte Rabius mit Verweis auf zum Beispiel die neue Empfehlung zum optimierten Maisanbau.

„Im Fokus dieser zunächst freiwilligen Vereinbarung stehen sowohl der Futter- als auch Energiemais. Es geht um den Grünlandumbruch und um die Winterbegrünung, um die Vermeidung von Wegeschäden sowie um Regelungen zum Erntemanagement, zu Blühstreifen und zur Schwarzwildbejagung“, erläuterte Rabius.

C. Seyfert, C. Conrad 
| Ministerium f. Landwirtschaft, Umwelt u. ländliche Räume | Kiel