Euro-Zeichen vor der EZB: Bevölkerung weiß zu wenig (Foto: pixelio.de/Karlsson)

Niemand kennt die Europäische Zentralbank – Große Rolle in der Krise, doch Bürger wissen nicht welche

Die Deutschen vertrauen der Europäischen Zentralbank (EZB), wissen aber fast nichts über sie. Das haben Forscher der Universität Marburg http://www.uni-marburg.de ermittelt. „Durch die Entscheidungen der EZB wird die Wohlfahrt tausender Menschen beeinflusst. Nur wenige kennen jedoch ihre Aufgaben und Instrumente“, sagt Studienleiter Bernd Hayo gegenüber pressetext. Die Forscher fordern deshalb mehr Aufklärung durch die EZB und die Politik.Euro-Zeichen vor der EZB: Bevölkerung weiß zu wenig (Foto: pixelio.de/Karlsson) Inflation: Angst ohne Wissen

Wie die Befragung zeigt, ist die größte Angst derzeit ein Wertverlust des Euros. „Ich persönlich halte die Bekämpfung steigender Preise langfristig für Deutschland für am wichtigsten“, so die Mehrheit der Interviewten. Die Inflationsbekämpfung hat für die Deutschen eindeutig Vorrang gegenüber weiteren möglichen Zielen. Weniger wichtig finden die Bürger hierzulande den Schutz der Meinungsfreiheit oder dem Mitspracherecht bei wichtigen politischen Entscheidungen.

Deutliche Unsicherheit mischt sich in die Antworten, wenn es darum geht, was die zuständige Europäische Zentralbank eigentlich tun soll, um Preisstabilität zu sichern oder wie sich Zinsen entwickeln sollten, wenn starker Preisanstieg vorhergesagt wird. Nur jeder Fünfte weiß, dass die EZB bei Inflationsgefahr den Leitzins anheben sollte. Mehr als 65 Prozent gab hingegen an, die EZB solle den Zins auf seinem Niveau belassen oder sogar senken, wenn mit steigenden Preisen zu rechnen sei.

Mächtige Unbekannte

Jedoch auch der institutionelle Status der Europäischen Zentralbank ist nur einer Minderheit klar: Lediglich 32 Prozent der Befragten wussten, dass die Bank den Leitzins unabhängig von den Regierungen der Euroländer festlegt. Jeder vierte Deutsche glaubt hingegen, dass die EZB nicht unabhängig operiert. „Die EZB tut gut daran, sich verstärkt um das Interesse der Bevölkerung und deren Wissen über Geldpolitik zu bemühen. Denn ohne ihre Unterstützung sind die anstehenden Aufgaben in der Eurokrise kaum zu bewältigen“, so Hayo.

 

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