Arbeitsschutz und Weiterbildung sichern Arbeitsplätze – Start der Initiative „Sichere Arbeitsplätze“

KIEL. „Sichere Arbeitsplätze durch sichere Arbeitsplätze“: Unter diesem Motto will das Sozialministerium in einer gemeinsamen Initiative mit der Provinzial Nord Brandkasse AG den Arbeitsschutz und die fachliche Weiterbildung in Klein- und Kleinstbetrieben fördern. „Die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten und ihre fachliche Qualifikation effizient und systematisch zu erhalten und zu verbessern, ist ein zentrales Ziel des Arbeitsschutzes und der Arbeitsmarktpolitik in Schleswig-Holstein. Nur mit gesunden, gut qualifizierten Beschäftigten kann sich ein Betrieb im Wettbewerb dauerhaft behaupten“, sagte Staatssekretärin Dr. Bettina Bonde zum Start des Projektes. Gerade für Klein- und Kleinstbetriebe ist ein effektiver Arbeitsschutz oft eine Herausforderung – so die Erfahrungen aus der Praxis. Arbeitsschutz und systematische Weiterbildung müssen häufig hinter die tagesaktuellen Zwänge von Auftragsgewinnung und -erfüllung zurücktreten. Das beginnt nicht selten schon bei der korrekten Gefährdungsbeurteilung. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass der Arbeitgeber Schutzmaßnahmen für seine Mitarbeiter treffen kann.

Das Sozialministerium bietet gemeinsam mit der Provinzial Nord Brandkasse, dem Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer (IFS) und mit Unterstützung des UVNord, der schleswig-holsteinischen Handwerkskammer sowie der IHK konkrete Angebote und Unterstützungsmaßnahmen für die Betriebe an.

Teilnehmende Betriebe werden durch fachkundige Berater im Arbeitsschutz betreut: Durch Schulungsmaßnahmen und durch persönliche Beratungen und Besichtigungen werden sie individuell beim Aufbau einer geeigneten, wirksamen Arbeitsschutzorganisation unterstützt. Die Betreuung wird danach durch mindestens einmal jährlich stattfindende Besuche fortgesetzt. Externe Auditoren überprüfen, ob sich der Betrieb erfolgreich qualifiziert hat. Nach erfolgreicher Qualifizierung erhalten die Betriebe ein Zertifikat, das eine Gültigkeit von jeweils drei Jahren hat und jährlich durch Zwischenprüfungen bestätigt werden soll.

Matthew Wilby, Mitglied des Vorstandes der Provinzial Nord Brandkasse AG, sieht in der Beteiligung an der Initiative einen wichtigen Beitrag zur Prävention von Schäden: „Für die Provinzial Nord Brandkasse hat die Verbesserung des Arbeitsschutzes einen hohen Stellenwert, denn es ist im Interesse unserer Versicherten und unseres Unternehmens, Schäden nach Möglichkeit zu vermeiden oder diese möglichst gering zu halten. Deshalb unterstützen wir die Initiative gern. Durch unsere starke regionale Präsenz haben wir engen Kontakt zu vielen Betrieben und es ist folgerichtig, dass sich einige unserer Agenturen bereits in die Pilotphase stark eingebracht haben.“

Die Provinzial Nord Brandkasse engagiert sich seit vielen Jahren in der Schadenverhütung – zum Beispiel im Brandschutz – und beschäftigt speziell ausgebildete Sicherheitsingenieure, die in der fachlichen Beratung von Gewerbekunden und Kommunen langjährige Erfahrung haben. „Wir werden unseren über 50.000 Gewerbekunden in Schleswig-Holstein empfehlen, sich an der Initiative zu beteiligen und zertifizieren zu lassen. Jede Investition in den Arbeitsschutz ist gut angelegtes Geld und sorgt für mehr Sicherheit“, sagte Wilby.

Den Unternehmern können die Kosten für die Beratungen bis zu 50 % aus dem Europäischen Sozialfonds erstattet werden. Die Praxistauglichkeit der Initiative wurde zunächst in einer Pilotphase erprobt. Hierfür haben mehrere Agenturen der Provinzial in ihren Bezirken Betriebe für die Teilnahme geworben.

C. Kohl | Ministerium f. Arbeit, Soziales u. Gesundheit | Kiel  |