Dämmerungseinbrüche: Landespolizei rät zur erhöhten Wachsamkeit

Kiel  – Beginnend mit der dunklen Jahreszeit rät die Polizei zur erhöhten Wachsamkeit vor Einbrüchen, die nun vermehrt von Kriminellen in der Dämmerungszeit begangen werden.

Nachdem es von 2009 auf 2010 eine Zunahme der Einbrüche in Schleswig-Holstein um 9 % auf insgesamt 6778 Fälle gegeben hatte, kann derzeit nicht ausgeschlossen werden, dass dieser Wert auch im laufenden Jahr 2011 erreicht wird. Die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Einbruches zu werden ist – gemessen an den 1,4 Millionen Gesamthaushalten in Schleswig-Holstein – sicherlich gering, dennoch kann jeder den Kriminellen ihre „Arbeit“ durch richtiges Verhalten und Sichern des Hauses erschweren. Gefährdet sind die eigenen vier Wände nun vor allem in der Dämmerungsphase, die von den Kriminellen genutzt wird, um im Schutze der Dunkelheit unentdeckt in das Haus oder die Wohnung noch bei Abwesenheit der Bewohner einzubrechen. Die Kriminellen achten jetzt gezielt auf „Lebenszeichen“, wie die Beleuchtung innerhalb eines Hauses, anhand derer sie erkennen können, ob die Bewohner zu Hause sind. Sollten die Wohnräume unbeleuchtet sein und auf ein „Probeklingel“ der Kriminellen niemand reagieren, gilt dieses als sicheres Indiz dafür, dass der Einbruch ungestört erfolgen kann. Ein neuer Trend zeigt, dass nun auch die Dämmerungszeit in den Morgenstunden, gleich nachdem die Bewohner das Haus verlassen haben, für den Einbruch genutzt wird.

Bei einem Großteil der Einbrüche gelangen die Kriminellen von der rückwärtigen oft schlecht einsehbaren Gebäuderückseite über die dortige Terrassentür oder ein Fensterelement innerhalb weniger Minuten in das Haus. Gekippte Fenster oder lediglich in das „Schloss gezogene“ Haustüren sind kein Hindernis und laden die Kriminellen geradezu ein. Da die Kriminellen aber grundsätzlich „anstrengungsarm“ sind und den schnellen Erfolg suchen, lassen sie in gut einem Drittel aller Fälle von ihrem Vorhaben ab, wenn der Wohnungsinhaber durch verbaute Sicherungstechnik den leichten Einbruch erschwert.

In der Wohnung suchen die Kriminellen gezielt nach tragbaren Wertgegenständen wie Bargeld, Schmuck und Laptops.

Neben diesen materiellen Schäden kann das Eindringen eines Kriminellen in die bis dahin als sicher empfundenen Wohnräume die Betroffenen nachhaltig belasten, selbst wenn es zu keinem direkten Kontakt zwischen dem Wohnungsinhaber und dem Einbrecher gekommen ist.

Die Polizei rät:

– „Leben“ sie eine gesunde Nachbarschaft und achten Sie auf fremde Personen und Fahrzeuge

– Merken Sie sich Auffälligkeiten und melden sie diese sofort der Polizei über den Polizeiruf 110

– Beleuchten Sie die Wohnräume während Ihrer Abwesenheit über eine Zeitschaltuhr

– Größere Bargeldbeträge und werthaltiger Schmuck gehören in ein Bankschließfach

– Sichern Sie Ihr Haus mit Sicherungstechnik – kostenlose Einbruchschutzberatungen führen von der Polizei zertifizierte Firmen durch; mehr dazu unter

www.polizei.schleswig-holstein.de

– Bemerken Sie einen Einbruch bei Rückkehr zum Haus: Betreten Sie die Wohnräume nur in Begeleitung der Polizei

– die Kriminellen könnten sich noch in den Räumen aufhalten

– Stellen Sie sich dem Einbrecher nicht in den Weg – gefährden Sie nicht Ihre Gesundheit

 

Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.polizei-beratung.de

Landeskriminalamt Schleswig-Holstein