Bezahlbare Wohnungen für Sylt – Klaus Schlie: Menschen, die das Leben auf der Insel aufrechterhalten, müssen dort auch wohnen können

WESTERLAND. Menschen, die auf Sylt täglich dafür sorgen, dass das öffentliche Leben und die private Wirtschaft reibungslos funktionieren, sollen künftig in der Lage sein, auf der Insel zu angemessenen und bezahlbaren Preisen dauerhaft zu wohnen. Auf dieses Ziel haben sich das Land und die Gemeinde Sylt verständigt. Die Einzelheiten müssen in einer „Vereinbarung zur gemeinsamen Sicherung des bezahlbaren Dauerwohnens auf Sylt“ zwischen der Landesregierung und der Kommune noch festgelegt werden. Die Eckpunkte stehen jedoch jetzt schon fest: Das Land stellt aus seinem Wohnraumförderprogramm 20 Millionen Euro für den Neubau und die Modernisierung von Wohnungen zur Verfügung und prüft, welche landeseigenen Grundstücke zu welchen Preisen unterhalb des Verkehrswertes an die Gemeinde veräußert werden können. Die wiederum bringt über ihr Kommunales Liegenschafts-Management den eigenen Wohnungsbestand von rund 1.200 Wohnungen in das Projekt ein. Sylt beteiligt sich außerdem mit Eigenkapital, eigenen Grundstücken, künftigen Neubauten und übernimmt die Bauträgerschaft und die Liegenschaftsverwaltung. Die Vereinbarung zwischen dem Land und der Gemeinde wird Regelungen enthalten, die das Dauerwohnen zu bezahlbaren Preisen langfristig absichern.

Wie Innenminister Klaus Schlie am Dienstag (1. November) in Westerland auf Sylt (Kreis Nordfriesland) sagte, ist das vereinbarte Dauerwohnprojekt ein notwendiger, überfälliger und wichtiger Schritt, die Insel als eigenständige Kommune und für den Tourismus zu erhalten. „Ich freue mich, dass die Sylter Gemeinden ihre gemeinsame Verantwortung erkannt haben“, sagte Schlie. Polizeibeamte, Lehrer, Alten- und Krankenpfleger, Wasserwerker und Straßenwärter müssten eine Perspektive haben, dort zu leben, wo sie auch arbeiteten. „Wenn Menschen mit mittlerem bis hohem Einkommen nahezu keine Chance auf bezahlbaren Wohnraum haben, dann muss der Staat eingreifen, weil der Markt erkennbar nicht mehr funktioniert“, sagte der Minister.

Thomas Giebeler | Innenministerium | Kiel