Im Einsatz für andere Menschen: Sechs Schleswig-Holsteiner mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet

KIEL. Rudolf Bonse aus Neudorf-Bornstein (Kreis Rendsburg-Eckernförde), Albrecht Graf von Brockdorff-Ahlefeldt aus Ascheberg (Kreis Plön), Claus Ehlers aus Kleinvollstedt (Kreis Rendsburg-Eckernförde), Sönke Petersen aus Kiel, Heinz Schmidt aus Heide (Kreis Dithmarschen) und Elsbeth Süßebecker aus Lütjenburg (Kreis Plön) sind vom Bundespräsidenten mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen überreichte die Auszeichnungen am Dienstag (1. November) in Kiel. Rudolf Bonse aus Neudorf-Bornstein engagiert sich seit mehr als vier Jahrzehnten für den Malteserorden. Er begleitete zunächst kranke Menschen und Menschen mit Behinderungen auf Fahrten zum Pilgerort Lourdes nach Südfrankreich. 1973 war er Mitbegründer der Krankenbruderschaft Rhein Maas, die diese Fahrten jährlich organisiert. Seit 1990 engagiert er sich von Schleswig-Holstein aus für dieses Angebot und gründete einen „Flügelpilgerzug“, der jährlich Menschen aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern nach Lourdes bringt.

Seit 1981 ist Rudolf Bonse im Kuratorium des Malteser-Krankenhauses St. Franziskus-Hospital in Flensburg aktiv. 1999 wurde er Vorsitzender und kümmerte sich auch um das Katharinen Hospiz sowie um Altenhilfeeinrichtungen in Flensburg und Wismar. 2006 besiegelte er mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Evangelisch-Lutherischen Diakonissenanstalt zu Flensburg den Klinik-Verbund Flensburg.

Von 2000 bis 2008 engagierte er sich auf Bundesebene im Malteserorden und war Vorsitzender des Hospitalausschusses sowie Mitglied des Aufsichtsrates.

Albrecht Graf von Brockdorff-Ahlefeldt aus Ascheberg ist seit 1972 Mitglied der Schleswig Holsteinischen Genossenschaft des Johanniterordens, die er seit 1991 als Kommendator leitet. Er kümmert sich um die Verwaltung und die Aufnahme neuer Mitglieder sowie um die Regionaltreffen. Außerdem unterstützt und berät er die Ordenswerke wie die Johanniter-Seniorenhäuser und die Johanniter-Unfall-Hilfe. Er hat die Johanniter-Schule in Quickborn finanziell unterstützt und versucht, Notlagen in der Region durch Spendensammlungen und Erlösen aus Basaren sowie Konzerten zu lindern. Albrecht Graf von Brockorff-Ahlefeldt gehört auch zu den Beratern des Herrenmeisters, der den Johanniterorden weltweit leitet.

Seit vielen Jahren ist er im Kirchenkreis Plön aktiv und engagiert sich im Kirchenvorstand seiner Heimatgemeinde Ascheberg. Er ist Mitglied der Synode und des Finanzausschusses des Kirchenkreises. In diesen Funktionen engagiert er sich auch nach der Fusion zum Kirchenkreis Plön-Segeberg. Von 1979 bis 1990 war er Gemeindevertreter in Ascheberg.

Claus Ehlers aus Kleinvollstedt war über drei Jahrzehnte in der Kommunalpolitik und im Bauernverband ehrenamtlich in verschiedenen Funktionen aktiv. 1974 wurde er in den Kreistag von Rendsburg-Eckernförde gewählt und war von 1982 bis 1996 Mitglied des Kreisausschusses. Darüber hinaus war er von 1982 bis 1996 Vorsteher des Amtes Nortorf-Land. Von 1996 bis 2009 war er Landtagsabgeordneter und setzte sich unter anderem für die Menschen im ländlichen Raum ein. Er war Vorsitzender des Agrarausschusses und Vorsitzender des Fraktionsarbeitskreises Agrar. Fünf Jahre lang gehörte er dem Beirat für Niederdeutsch beim Landtag an.

Neben der Politik war Claus Ehlers ein überzeugter „Anwalt“ für die Bauern in Schleswig-Holstein. Von 1973 bis 2007 übernahm er verschiedene Funktionen im Bauernverband. Seit 1993 gehörte er dem Landesvorstand an und war dort vier Jahre lang Vizepräsident.

Sönke Petersen aus Kiel engagiert sich seit vielen Jahren im Stadtteil Neumühlen-Dietrichsdorf. Herausragend sind seine Verdienste um den Erhalt der Alten Metallgießerei der „Kieler Schiffswerft“. Bereits im Jahr 2000 machte er sich dafür stark, das historische Gebäude aus dem Jahr 1884 zu sichern. 2003 gründete er einen Trägerverein, dessen Vorsitzender er seitdem ist. Auch durch sein Engagement wurde es möglich, dass die Gießerei seit 2007 als Museum genutzt wird.

Von 1982 bis 2003 war er Vorsitzender des Ortsbeirates Neumühlen-Dietrichsdorf. Ihm lag dabei vor allem die Bürgernähe am Herzen. Die nachhaltige Entwicklung des Stadtteils auf dem Kieler Ostufer trägt auch mit seine Handschrift.

Sönke Petersen war Initiator und mehrere Jahre Sprecher des Rates für Kriminalitätsverhütung im Stadtteil. Er war Mitglied im Dietrichsdorfer Gesprächskreis und beteiligte sich an der Organisation von Stadtteilfesten. In der Politik engagierte er sich als Ortsvereinsvorsitzender sowie als Kreisvorstandsmitglied der SPD in Kiel

Heinz Schmidt aus Heide hat als Berufschullehrer fast 30 Jahre lang den Handwerkernachwuchs ausgebildet. Damals stellte er fest, dass die bisherige Ausbildung nicht ausreichte, da im Bereich „Sanitär, Heizung und Klima“ die Elektro- und Regeltechnik eine immer größere Rolle spielt. So krempelte er im Ruhestand noch einmal die Ärmel hoch und rief eine Meisterschule am Berufs- und Technologiezentrum in Heide ins Leben. Vor elf Jahren startete dort der erste Meisterkurs. Als Schul- und Fachbereichsleiter ist Heinz Schmidt für die Materialbeschaffung, die technischen Planungen und die Anschaffung neuester technischer Objekte zuständig.

Er war jahrzehntelang Mitglied in den Prüfungsausschüssen der Sanitär-Heizung-Klima-Innung und setzte sich dort für eine gute Ausstattung der überbetrieblichen Ausbildungsstätte ein. Darüber hinaus engagiert er sich seit mehr als 20 Jahren in der kommunalen Selbstverwaltung in Heide.

Elsbeth Süßebecker aus Lütjenburg engagiert sich seit vielen Jahren für die Nordelbische Kirche. Seit 2003 ist sie Prädikantin im Kirchenkreis Plön. Prädikanten sind speziell ausgebildete Gemeindemitglieder, die mit der Leitung eines Gottesdienstes beauftragt werden können, wenn die Pastoren verhindert sind. Da der Kirchenkreis besonders im ländlichen Raum auf Prädikanten angewiesen ist, kümmert sich Elsbeth Süßebecker auch um die Ausbildung weiterer ehrenamtlicher Kräfte.

Als Pastorenfrau hat sie bereits in den 50er Jahren der Frauenarbeit in der Kirchengemeinde einen besonderen Schwerpunkt eingeräumt. Sie arbeitete auch mit im Projekt „Essen auf Rädern“ in der Stadt Lütjenburg und organisierte Programme für ältere Menschen sowie Basare für Kinder in der Dritten Welt. Elsbeth Süßebecker war viele Jahre Mitglied des Kirchenkreisvorstandes, außerdem Synodale im Kirchenkreis sowie in den Synoden der Nordelbischen Kirche und der Evangelischen Kirche Deutschlands. Sechs Jahre lang war sie Mitglied der Nordelbischen Kirchenleitung.

 
Knut Peters, Rainer Thumann, Kiel |