KIEL/BERKENTHIN. Stellvertretend für das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat Verkehrs-Staatssekretärin Dr. Tamara Zieschang heute (20. Oktober) in Berkenthin (Kreis Herzogtum-Lauenburg) die bundesweit erste Brücke mit beheizter Fahrbahn freigegeben. Nachdem die Brücke über den Elbe-Lübeck-Kanal im Zuge der B 208 bereits im Dezember 2010 für den Verkehr freigegeben werden konnte, wird nun – rechtzeitig vor Einbruch des Winters – die Geothermie-Anlage in Betrieb genommen. Mit diesem Pilot-Projekt gehen Schleswig-Holstein und der Bund neue Wege bei der Vermeidung von Glatteisunfällen.
Wie Zieschang sagte, erhoffen Bund und Land sich von der neuen Technik eine Erhöhung der Verkehrssicherheit. „Aufgrund der besonderen klimatischen Situation in Berkenthin sind in den frühen Morgen- und Abendstunden zahlreiche Frost-Tau-Wechsel zu verzeichnen. Insbesondere bei der exponierten Lage der Kanalbrücke ist vermehrt mit Glatteis zu rechnen. Die Beheizung der Fahrbahn durch das rund elf Grad warme Wasser aus 80 Metern Bodentiefe beugt der Glatteisbildung vor und kann damit effektiv Unfälle verhindern“, sagte die Staatssekretärin.
Nach den Worten des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesverkehrsminister, Enak Ferlemann, trägt der Bund die Gesamtkosten des Bauprojekts von 9,7 Millionen Euro und hat allein eine Million Euro in die Geothermie-Anlage investiert. Das Projekt dient der Verkehrssicherheit und wird von unserer Bundesanstalt für das Straßenwesen wissenschaftlich begleitet. „Mit der Pilotanlage wollen wir Erkenntnisse über Planung, Bau und Betrieb für mögliche weitere Anlagen zur Beheizung der Fahrbahnplatte gewinnen“, so Ferlemann.
In einem zunächst zweijährigen Monitoring wird die Anlage von dem planenden Ingenieurbüro und der ausführenden Fachfirma betreut und optimiert.
Harald Haase
| Ministerium für Wissenschaft,
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