Konversion bleibt Herausforderung: Land fördert Regionalmanagement Konversion mit 166.000 Euro

 

NEUMÜNSTER. Im Zuge der Bundeswehrreform in den letzten Jahren kam es in zahl-reichen Kommunen zu Standortschließungen. Um die betroffenen Gemeinden bei einer möglichst gewerblichen Nachnutzung dieser Liegenschaften zu unterstützen, fördert das Land das Projekt „Regionalmanagement Konversion“ in den Kreisen Steinburg und Dithmarschen und in der Stadt Neumünster. Einen entsprechenden Zuwendungsbescheid in Höhe von 166.000 Euro überreichte heute (30. September) Wirtschafts-Staatssekretärin Dr. Tamara Zieschang an den Geschäftsführer der egeb: Wirtschafts-förderung, Dr. Hans-Jürgen Hett. „Konversion ist ein komplexer und teilweise über Jahre andauernder Prozess. Vor allem im Hinblick auf die bevorstehende Stationierungsent-scheidung des Bundesministers der Verteidigung ist die Fortsetzung des Projekts wichtig für die Region“, sagte Zieschang. Es gelte deshalb, die Gemeinden bei dieser Heraus-forderung auch weiterhin zu unterstützen und die Folgen der Truppenreduzierungen für die regionale Wirtschaft und die betroffenen Kommunen abzumildern.

So versucht zum Beispiel die Stadt Neumünster bereits seit längerem, Investoren für eine zivile Nachnutzung der aufgegebenen Bundeswehrliegenschaften der Stadt, vor allem der Hindenburg- und der Scholz-Kaserne, zu finden. Dies ist bislang nur in Teilen gelungen. Neumünster hat daher im Sommer dieses Jahres beschlossen, sich gemeinsam mit dem Kreis Dithmarschen dem regionalen Konversionsmanagement des Kreises Steinburg anzuschließen. Das bei der Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel mbH angesiedelte Regionalmanagement Konversion für Steinburg wurde bereits 2006 eingerichtet und vom Wirtschaftsministerium in Kiel finanziell unterstützt. Das Regionalmanagement Konversion wird nun auf den Kreis Dithmarschen und die Stadt Neumünster ausgeweitet und für drei Jahre verlängert.

Auch zukünftig wird der Konversionsmanager Hans-Joachim Schmidt von der egeb: Wirtschaftsförderung die Kommunen bei der Suche nach Nach-nutzungsmöglichkeiten unterstützen. „Die Nachnutzung der unterschiedlichen Standorte stellt die Kommunen oft vor langwierige und schwierige Prozesse“, erklärt Schmidt. Insbesondere bei der Akquisition auswärtiger Investoren kann das Konversionsmanagement gute Dienste leisten. Die Zeit drängt jedoch, da Gebäude und Grundstücke schnell verfallen. Ganz zu schweigen von den wirtschaftlichen Verlusten durch den Abzug der Soldaten, die für die Kommunen nicht unerheblich sind und der Kompensation bedürfen.

„Wenn die Schließung der Standorte schon nicht verhindert werden konnte, leisten wir mit dem Konversionsmanagement einen wesentlichen Beitrag zur Unterstützung der Kommunen in der wirtschaftlichen Weiterentwicklung“, bestätigt Dr. Hans-Jürgen Hett, Geschäftsführer der egeb: Wirtschaftsförderung, „bei allen negativen Folgen einer Standortschließung, bieten sich durch den Umbruch auch neue Chancen vor Ort, die es zu nutzen gilt.“

Auch der Oberbürgermeister der Stadt Neumünster, Dr. Olaf Tauras, ist überzeugt, dass mit dieser Projektpartnerschaft ein Schritt zur Verbesserung der Lage in Neumünster getan wird. „Die Stadt Neumünster ist ein schwer betroffener Konversionsstandort. Seit der Schließung der Kasernen gab es unterschiedlichste Nachnutzungsideen, die leider in der Umsetzung immer wieder scheiterten“, so Dr. Olaf Tauras. „Durch die Unterstützung des Konversionsmanagements haben wir die Hoffnung, dass sich eine nachhaltige Entwicklung der Standorte realisieren lässt.“

Die erste Möglichkeit, potentielle Investoren für die neu hinzugekommenen Konversionsstandorte kennen zu lernen, bietet die Immobilienmesse EXPO-Real in München Anfang Oktober.

Mit 1,9 Millionen Euro fördert das Land seit dem Jahr 2000 regionale Konversionsmanagements in Schleswig-Holstein, die für Beratungskompetenz in den betroffenen Regionen sorgen, Entwicklungsprozesse steuern und begleiten. Das Geld stammt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“.

In das Zukunftsprogramm Wirtschaft fließen im Zeitraum 2007 – 2013 rund 704 Millionen Euro für die wirtschafts- und regionalpolitische Förderung in Schleswig-Holstein, davon rund 374 Mio. Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), rund 208 Mio. Euro aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) sowie ergänzenden Landesmitteln in Höhe von rund 122 Mio. Euro.

 

Birgit Einfeldt | 
Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr
| Kiel |