Krauthausen: Leiht den Sozialhelden sein Gesicht (Foto: flickr, nextconf)

Wheelmap zeigt barrierefreie Orte – Portal lässt User selbst bewerten, Apps im Kommen

Berlin (pte/24.09.2011/06:00) Mit Wheelmap http://wheelmap.org können Menschen mit Behinderung Orte nach ihrer Barrierefreiheit bewerten. Die Seite zeigt ähnlich Google Maps eine Karte an, auf der von den Usern selbst Standorte von Restaurants, Schulen usw. nach dem Ampelprinzip beurteilt werden können.Krauthausen: Leiht den Sozialhelden sein Gesicht (Foto: flickr, nextconf) „Das System ist technisch gesehen weltweit verfügbar. Wir bieten auch schon 12 Sprachen an. Der Großteil der gut ausgezeichneten Orte befindet sich aber nach wie vor in Deutschland, Österreich und der Schweiz“, so Raul Krauthausen, Vorsitzender des Vereins Sozialhelden http://sozialhelden.de und Initiator des Projekts im Gespräch mit pressetext.

Menschen halten Projekt am Leben

Eine vollständige Auszeichnung rollstuhlgerechter Orte werde es aber nicht geben: „Eine Stadt verändert sich. Eine vollkommene Abdeckung ist dadurch unmöglich. Andererseits ist das gerade die Idee, dass die Karte von den Menschen vor Ort am Leben und somit aktuell gehalten wird“, so Krauthausen. Zudem gibt es Wheelmap erst seit circa einem Jahr. „Zunächst geht es auch um Sichtbarkeit. In Zukunft wollen wir aber auch Orte ansprechen, dass sie nicht rollstuhlgerecht sind.“ Damit soll sanfter Druck auf Unternehmer ausgeübt werden. Immerhin gibt es allein in Deutschland rund 1,6 Millionen Rollstuhlfahrer.

Nicht nur für Rollstuhlfahrer

Krauthausen hat auch gute Argumente, warum das Projekt nicht nur für Rollstuhlfahrer wichtig ist: Wer beispielsweise einen sogenannten Rollator benutzt, ist vor die gleichen Anforderungen und Schwierigkeiten gestellt.

Zusätzlich ist der Begriff der Behinderung für den bescheidenen Sozialhelden eine philosophische Frage: In Rekurs auf ein Zitat des Erziehungswissenschafters Volker Schönwiese „Behindert ist, wer Hilfe braucht“ geht Krauthausen noch ein Stück weiter. Denn jeder brauche in seinem Leben zeitweise Hilfe. Sei es als Kleinkind oder im hohen Alter. Die richtige Unterscheidung muss demnach zwischen behinderten und nur phasenweise behinderten Menschen gezogen werden.

Schön länger steht eine App für das iPhone zum Downoad bereit. Damit kann Wheelmap dem Ziel, vor Ort Einträge zu aktualisieren noch besser gerecht werden. Krauthausen: „Wir wollen natürlich noch Apps für weitere Betriebssysteme liefern.“ Die App für Android soll Anfang Oktober fertig sein.

 

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