Kiels OB Albig warnt vor Aus für das PTZ-Projekt

Für Kiels Oberbürgermeister Torsten Albig ist es „ein schwerer Schlag für den Wissenschaftsstandort Schleswig-Holstein und Kiel, wenn die Landesregierung es zulässt, dass ein Weltkonzern wie Siemens sich aus Opportunitätsgründen aus dem Partikeltherapiezentrum (PTZ) mit herausragender Bedeutung für die Behandlung von Krebspatienten in ganz Nordeuropa zurückzieht“. Für Kiels Oberbürgermeister hat die Entscheidung von Siemens erkennbar nichts mit relevanten technischen Problemen zu tun: „In Shanghai soll ein vergleichbares Projekt in naher Zukunft verwirklicht wird. Man will offensichtlich lieber am asiatischen als am europäischen Markt präsent sein und alle Kräfte dort bündeln.“ Es sei nicht nachvollziehbar, warum das Land nicht darauf bestehe, dass der klug ausgehandelte Vertrag von Siemens auch erfüllt werde. OB Albig: „Wenn man sich nicht mehr auf mit Weltmarktführern geschlossene Verträge verlassen kann – wie wollen wir künftig im Land große Investitionen verlässlich verwirklichen, wenn die Vertragspartner immer dann, wenn sie keine Lust mehr haben, die Brocken hinwerfen dürfen?“

Albig erinnerte auch an die großen Anstrengungen der Stadt, damit dieses für Nordeuropa wegweisende Projekt ein Erfolg werden kann. Diese Anstrengungen würden sich als völlig sinnlos erweisen, entließe die Landesregierung Siemens tatsächlich aus dem Vertrag. „Die Landeshauptstadt fordert die Landesregierung auf, massiven Schaden für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort abzuwenden und keine Vereinbarung mit Siemens abzuschließen, mit der unzählige krebskranke Menschen im Norden Europas von modernster Technik ausgeschlossen werden“, erklärte Kiels Oberbürgermeister.

 

 

Landeshauptstadt Kiel