Minister de Jager nach Spitzengespräch mit Chefs von RWE, E.ON und WindMW: „Weitere Weichenstellung in Richtung eines Offshore-Servicehafens Helgoland“

KIEL. Spitzenvertreter der Energieunternehmen RWE, E.ON und WindMW haben heute (12. September) bei einem Treffen mit Wirtschaftsminister Jost de Jager den weiteren Kurs zur Errichtung eines Offshore-Basishafens auf Helgoland abgesteckt. „Wir haben gemeinsam den genauen Bedarf der Unternehmen hinsichtlich Flächen und Liegeplätzen sowie mögliche Finanzierungswege erörtert. Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere konstruktive Zusammenarbeit fortsetzen können und die Voraussetzungen für einen Baubeginn im kommenden Jahr schaffen werden“, sagte de Jager. Gemeinsames Ziel aller Beteiligten sei, dass Helgoland im Zuge der Energiewende die erste deutsche Insel werde, die vom Ausbau der Offshore-Windkraft profitiert. Wie de Jager weiter sagte, sehen die Pläne vor, den Südhafen von Helgoland zu einer Service- und Betriebsstation auszubauen. Dazu sollen auf einer Fläche von rund 10.000 Quadratmetern insgesamt drei Servicegebäude mit Werk- und Lagerhallen sowie Liegeplätze für bis zu 25 Service-Schiffe entstehen. „Mit einem solchen Hafen schafft Helgoland sich neben dem Tourismus ein zweites kräftiges Standbein in einer Zukunftsbranche, die der Insel zu absehbar 150 neuen Dauer-Arbeitsplätzen und wachsendem Wohlstand verhelfen kann“, so der Minister. An dem Gespräch nahm seitens der E.ON Climate & Renewables Geschäftsführer Sven Utermöhlen teil. Die RWE Innogy war durch Prof. Dr. Martin Skiba (Leiter Offshore-Windkraft) sowie Holger Gassner (Leiter Märkte & Politik) und die WindMW GmbH durch ihren Geschäftsführer Jens Assheuer vertreten.

Insgesamt sollen von der Hochseeinsel aus zukünftig drei Offshore-Windparks betrieben und gewartet werden. Neben dem Projekt Nordsee Ost (295 MW) von RWE Innogy sind das Amrumbank West (ca. 300 MW) von E.ON und das Projekt Meerwind Süd │Ost (Meerwind Süd und Meerwind Ost mit zusammen 288 MW) des US-Finanzinvestors Blackstone. Dieses Offshore-Windkraftwerk wird von der WindMW GmbH gebaut und betrieben. Alle drei Windparks liegen zwischen 25 und 35 Kilometer vor Helgoland.

Nach den Worten von de Jager konnte jetzt insbesondere eine schnell umzusetzende Interimslösung für die Liegeplätze der Schiffe bis zur Fertigstellung der so genannten Südkaje oder dem später geplanten Bau eines zusätzlichen Dalbensteges gefunden werden. Darüber hinaus wurden in dem Spitzengespräch die Eckpunkte der finanziellen Rahmenbedingungen wie etwa der Pachtzins für die Grundstücke besprochen und ein konstruktiver Weg aufgezeigt. Dabei spiele unter anderem eine Rolle, in welcher Höhe Kosten für die eventuelle Räumung von Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg anfallen. Nach den Worten von de Jager solle es zu diesem Punkt demnächst endgültige Klarheit geben, wenn das Räumungskonzept vorliegt.

Für das Gesqamtprojekt hat das Land auf der Basis der bisherigen Planungen zehn Millionen Euro aus dem „Zukunftsprogramm Wirtschaft“ (ZPW) reserviert.

Jens Assheuer, Geschäftsführer der WindMW GmbH: „Durch das konstruktive Gespräch sind die notwendigen Rahmenbedingungen für die Umsetzung der beabsichtigten Investitionen auf Helgoland definiert worden.“ Es seien aber nach wie vor noch einige Fragen zu klären, damit die WindMW GmbH wie geplant eine Werk- und Lagerhalle sowie Unterkunftsgebäude errichten kann. „Wir befinden uns aber auf dem richtigen Weg“, so Assheuer, „alle sind sich der Dringlichkeit der zu treffenden Entscheidungen bewusst“.

H. Haase | Ministerium f. Wissenschaft, Wirtschaft u. Verkehr | Kiel |