Diese Konzepte müssen nach Auffassung des Ministers konkret auf die Probleme vor Ort zugeschnitten sein und schnell umgesetzt werden können. „Wir brauchen keine neuen Theorien, sondern praktisches Handeln“, sagte Schlie. Die Jugend Taskforce sei ein neues und wichtiges Instrument, um kriminelle Karrieren junger Menschen schon früh zu erkennen und zu beenden.
Wie Schlie weiter sagte, gebe es eine kleine, aber nicht zu unterschätzende Gruppe von jungen Menschen, die vor Ort bereits mehrfach polizeilich aufgefallen seien. Es sei eine Minderheit zwischen drei und sieben Prozent junger Straftäter, die allerdings für bis zu zwei Drittel der Straftaten in ihrer jeweiligen Altergruppe verantwortlich seien. „Genau diese Jugendlichen stehen im Blick der neuen Jugend Taskforce“, sagte der Minister.
Am 19. September kommen die Staatssekretäre des Innen-, Justiz-, Sozial- und Bildungsministeriums und Vertreter der Kommunalen Landesverbände zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen, um ein Handlungskonzept zur Jugendkriminalprävention zu erarbeiten. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage des Umgangs mit jungen Mehrfach- und Intensivtätern.
An vielen Stellen des Landes funktioniere die Zusammenarbeit von Jugendhilfe, Schule, Polizei und Justiz bereits gut. Bisweilen fehle es jedoch an einer verbindlichen Kommunikationsstruktur und den notwendigen Absprachen. Dieses Netz zu knüpfen und stabil zu halten, sei auch eine wichtige Aufgabe der Jugend Taskforce. „Der Staat muss auf eine Tat schnell und mit einer spürbaren Konsequenz für den Täter reagieren“, sagte Schlie. Das Bündel der staatlichen Interventionsmöglichkeiten reiche dabei von pädagogischen Maßnahmen bis hin zur Jugendhaft.
Thomas Giebeler | Innenministerium | Kiel |