Wahlstedt – Um 23.40 Uhr in der Nacht zu heute hat die gefährliche Raserei eines 18-jährigen BMW-Fahrers aus Wahlstedt ein jähes Ende auf der Verkehrsinsel eines Kreisverkehrs der Segeberger Straße gefunden.
Als Beamte des Polizei- Autobahn- und Bezirksreviers in Bad Segeberg gerade in anderer Sache eine Verkehrskontrolle auf der Bundesstraße 206 unterhalb der B432 durchführten, trauten sie zunächst ihren Ohren und kurze Zeit später ihren Augen nicht. Schon von weitem hörten sie das Motorengeräusch eines sich offenbar sehr schnell annährenden Fahrzeuges. Trotz zulässiger Geschwindigkeit von 50 km/h raste schon kurze Zeit später ein dunkler Wagen an ihnen vorbei. Die Polizisten brachen sofort ihre Kontrolle ab und folgten dem Raser in Richtung Fahrenkrug. Der Wagen wurde durch Fahrenkrug mit einer sehr hohen Geschwindigkeit von vermutlich weit über 100 km/h geführt. Die Polizei verfolgte den Raser weiter in Richtung Wahlstedt. Der Tacho im Streifenwagen zeigte durchgehend sehr hohe Geschwindigkeiten an. Obwohl teilweise auf 180 km/h beschleunigt werden konnte, gelang es den Beamten nicht, den Wagen einzuholen. Auf Blaulicht und Anhaltezeichen wurde überhaupt nicht reagiert.
Unmittelbar vor dem Ortseingang Wahlstedt befindet sich der Kreisverkehr (Segeberger Straße/ Kieler Straße), der den Raser dann unsanft ausbremste. Zunächst überfuhr der Fahrer ein grünes Dreieck, danach schoss er auf die beinahe 2 Meter höher gelegene Grünfläche der Mittelinsel im Kreisel. Dort blieb der Wagen stehen. Die Polizisten hatten von weitem nur eine große Rauchwolke von blockierenden Rädern gesehen und konnten sich denken, was passiert war.
Sie stellten fest, dass ein 18-jähriger Fahranfänger am Steuer saß. Auf dem Beifahrersitz saß ein 20-Jähriger. Die beiden Wahlstädter standen unter Schock. Vor allem dem Beifahrer, der der Spurenlage nach noch mit dem Kopf gegen die Frontscheibe gestoßen war und sich eine Hals-Wirbel-Verletzung zugezogen haben könnte, merkte man deutlich an, wie sehr er unter dem Eindruck des Geschehens stand.
Dem 18-Jährigen wurde der Vorwurf der Gefährdung des Straßenverkehrs gemacht. Ihm wurden seine Rechte als Beschuldigter im Strafverfahren erklärt. Zu dem Vorwurf, auch die Anhaltezeichen der Polizei missachtet zu haben, äußerte sich der 18-Jährige vor Ort: Er habe nichts bemerkt. Dies dürfte jedoch eine Schutzbehauptung sein. Alkohol war bei ihm nicht im Spiel. Ein Test ergab 0,0 Promille. Sein Vater, der Halter des Wagens ist, konnte sich das völlig demolierte Auto noch am Unfallort ansehen. Es dürfte einen Totalschaden haben. Die komplette Front ist zerdrückt, die Karosserie verzogen. Der BMW musste abgeschleppt werden.
Die Verletzten wurden zur Beobachtung über Nacht im Krankenhaus aufgenommen.
Polizeidirektion Bad Segeberg - Pressestelle