Kernkraftwerk Brokdorf vom Netz

BROKDORF/KIEL. Das Kernkraftwerk Brokdorf ist heute (7. August) unplanmäßig vom Netz gegangen. Am Vormittag kam es durch die Auslösung von Schutzschaltern zu einer automatischen Abschaltung der beiden Maschinentransformatoren AT 01 und AT 02. Über diese beiden Transformatoren wird die elektrische Leistung des Kernkraftwerks Brokdorf in die 380 kV-Überlandnetze eingespeist.

Die Abschaltung der Maschinentransformatoren löste auslegungsgemäß eine Turbinenschnellabschaltung (TUSA) aus. Eine Reaktorschnellabschaltung (RESA) erfolgte auslegungsgemäß nicht. Es folgte eine Umschaltung der Eigenbedarfsversorgung des Kernkraftwerks auf das Reservenetz. Die Anlage wurde danach heruntergefahren.

Die Kernkraftwerksbetreiberin hat unverzüglich die Atomaufsicht informiert. Diese hat sofort unabhängige Sachverständige hinzugezogen. Zur weiteren Ursachenklärung hat die Kernkraftwerksbetreiberin Experten aus Gelsenkirchen angefordert. Diese werden am heutigen Abend in Brokdorf Ölproben sowie Gasproben aus den Transformatoren entnehmen und diese auswerten. Hierbei erfolgt auch ein Vergleich der Analyseergebnisse mit den Analysen, die im Rahmen der Revision 2011 an den Trafos AT01 und AT02 erfolgt sind. Die Messergebnisse aus der Revision 2011 waren unauffällig.

Eine erste Bewertung zu den Ursachen der Abschaltung und den eventuellen Konsequenzen wird frühestens nach Vorliegen der ersten Analyseergebnisse möglich sein.

Oliver Breuer | Ministerium für Justiz  | Kiel |