Probleme im Zusammenhang mit der Einführung der neuen Dienstpistole

Kiel – Im Laufe des Jahres 2009 ist nach einer längeren Erprobungszeit damit begonnen worden, alle Polizeibeamten in Schleswig-Holstein sukzessive bis zum Jahre 2017 mit einer neuen Dienstpistole auszustatten. Die Walther P 99 Q ist die konsequente Weiterentwicklung der bisherigen Dienstpistolen und ersetzt die zuletzt benutzte P 6 der Firma SigSauer, die nach 30 Jahren ausgemustert wird. Neuerungen sind u.a. das 15schüssige Magazin, das Kunststoffgriffstück und Komfortelemente beim Bedienen der Waffe.

Jetzt ist bei verschiedenen Übungsschießen im Rahmen des Einsatztrainings festgestellt worden, dass es bei der Schussabgabe zu Hemmungen gekommen ist. So werden beispielsweise leere Hülsen wieder in das Patronenlager gedrückt, die ausgeworfene leere Hülse klemmt im Verschluss oder es gibt Zuführungsschwierigkeiten der Patrone aus dem Magazin heraus. Diese Erfahrungen beim Schießtraining führten bei einigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Unsicherheiten bei der Handhabung der neuen Pistole.

Diese Erkenntnisse und Rückmeldungen nimmt die Landespolizei sehr ernst. Nach Prüfung wurden keine technischen Ursachen im Bereich der Waffen gefunden. Nach ersten Erkenntnissen ist die Schießhaltung gerade bei sehr leichten Personen ursächlich für die auftretenden Hemmungen. Grund ist das erforderliche Gegenlager, das physikalisch erforderlich ist für die Nachladefunktion der Waffe. So wird noch mehr auf die richtige Handhabung (Verbesserung der Schießhaltung) geachtet werden und es werden weitere Trainingseinheiten mit den Einsatztrainern angeboten bis die Sicherheit bei der Handhabung der Waffe und der Schussabgabe gegeben ist. Auch im Zusammenhang mit den Sicherheitspistolenholstern werden von den Mitarbeitern angesprochene Probleme auf Tragekomfort und Bedienung (Störungen beim Bewegungsablauf, Sitzen im Kfz. bzw. Bürostuhl)erkannt und Lösungen gesucht.

Landespolizeiamt Schleswig-Holstein