Neuer Berliner Dienstsitz entsteht vis-à-vis zum Kanzleramt…

Bundesministerium für Bildung und Forschung zieht 2014 ans Kapelle-Ufer / Gebäude entsteht in Öffentlich-Privater Partnerschaft.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) erhält einen neuen Dienstsitz. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) hat nun den Zuschlag für den Bau des neuen Gebäudes erteilt. Den Auftrag erhält ein Konsortium unter der Führung der Unternehmen BAM Deutschland AG und Amber GmbH. Der Neubau wird auf einer Fläche von rund 54.000 Quadratmetern an prominenter Stelle errichtet: am Kapelle-Ufer östlich des Berliner Hauptbahnhofes, unmittelbar am Spreebogen und gegenüber von Bundeskanzleramt und Reichstag. Die gegenwärtig auf drei Standorte verteilten Berliner Beschäftigten des BMBF – derzeit rund 350 Büroarbeitsplätze – erhalten damit erstmals und dauerhaft eine gemeinsame Unterbringung. Vom Ministerium nicht benötigte Flächen werden durch die BImA anderweitig vermietet.

Damit wird zum ersten Mal in Deutschland ein ziviles Bundesgebäude als Öffentlich-Private Partnerschaft (ÖPP) gebaut und betrieben, das heißt in Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft. Das Vergabeverfahren für den Neubau des BMBF zeigt schon heute, dass Qualität und Kosten durch ÖPP-Verfahren optimiert werden können. Es ist gelungen, ein der prominenten Lage des Grundstücks angemessenes, energetisch zukunftsweisendes Gebäude von hoher architektonischer Qualität in Auftrag zu geben. Darüber hinaus kann die öffentliche Hand durch dieses Verfahren Einsparungen in Höhe von gut 28 Millionen Euro über einen Vertragszeitraum von 30 Jahren erzielen. Der private Partner ist dabei für den reibungslosen Betrieb, die Unterhaltung und Instandhaltung des gesamten Gebäudes verantwortlich.

Der Ministeriumsneubau erfüllt mit seiner gebäudetechnischen Ausstattung die Anforderungen an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz aus den Energie- und Klimaschutzzielen des Bundes in vorbildlicher Weise. Die höchste Auszeichnungsstufe „Gold“ nach dem Bewertungssystem „Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB)“ wird erreicht. Die Energieversorgung des Gebäudes erfolgt durch eine intelligente Vernetzung der einzelnen Anlagenkomponenten (Smart Grid) unter Einsatz u.a. einer gasbetriebenen Brennstoffzelle und eines Blockheizkraftwerkes zur Strom-, Kälte- und Wärmeerzeugung sowie durch Photovoltaik-Technik auf den Dächern und an der Fassade. Dadurch erfolgt eine weitgehende schadstoffemissionsreduzierte Eigenerzeugung.

Das Gebäude wurde von dem renommierten Stuttgarter Architekturbüro Heinle, Wischer und Partner geplant. Die Bauarbeiten werden Anfang des Jahres 2012 beginnen. Im Herbst 2014 sollen die Berliner Beschäftigten des BMBF ihren neuen Dienstsitz beziehen können. Der erste Dienstsitz des BMBF bleibt unverändert Bonn; dort arbeiten 75 Prozent der BMBF-Beschäftigten.

Bundesministerium für Bildung und Forschung