Interview mit Dannehl

„Unsere Defense-Line war top bisher“

 

Die Zweitliga-Footballer der Lübeck Cougars befinden sich bereits wieder im Training für die Rückrunde. Nach der vierwöchigen WM-Pause starten die „Berglöwen“ am 24. Juli bei den Cologne Falcons in den zweiten Teil der Saison. Defense Coordinator Florian Dannehl blickt im Interview auf die ersten vier Punktspiele zurück und zieht eine erste Zwischenbilanz.

Frage: Coach Dannehl, in zwei Wochen geht die 2. Liga in die nächste Runde. Die Cougars haben erst vier von zehn Spielen absolviert. Was ist 2011 noch drin für ihre „Berglöwen“?Interview mit Dannehl Dannehl: Für die Cougars ist diese Saison bis auf den Abstieg noch alles möglich. Aus eigener Kraft können wir noch Platz zwei belegen und somit die Relegation zur 1. Bundesliga erreichen. Mit einer perfekten Rückrunde und einer zusätzlichen Niederlade der Hamburg Blue Devils können wir sogar noch Meister werden und somit den direkten Aufstieg in die GFL 1 vollziehen.

Frage: Mit Nils Kruse und Danny Wigger fallen zwei weitere Defense-Stammspieler nach Verletzungen für diese Saison komplett aus. Überhaupt muss die Defense stark ersatzgeschwächt in die Rückrunde gehen. Wie soll das kompensiert werden?

Dannehl: Im Grunde ist die Defense schon von Anfang der Saison stark verletzungsgeschwächt. Mit Jorik van der Veen haben wir im Trainingscamp einen unser vielseitigsten Verteidiger für die ganze Saison verloren und im Test-Spiel gegen die Hamburg Huskies hat sich unser englische Safety Matt Kidd das Handgelenk gebrochen. Verletzungen sind ein großer Bestandteil beim Football, von daher haben wir eigentlich schon von Anfang an alle Spieler in der Defense auf zwei und teilweise auf drei verschiedenen Positionen gecoacht.

Frage: Die Cougars kassieren zu viele Punkte im dritten Viertel. 42 der 93 Gegenpunkte erzielten die Cougars-Gegner dort. Gibt es dafür eine Erklärung?

Dannehl: Der erste Grund liegt in der Statistik. In fast jedem Spiel haben wir das Spiel mit unserer Offense begonnen – somit beginnt natürlich nach der Halbzeit unsere Defense, was dann die Chance auf mehr Gegenpunkte erhöht. Aber wie gesagt, rein statistisch betrachtet. Ein weiterer Grund liegt auf der Hand: Wir brauchen einfach zu lange, um wieder in Gange zu kommen nach der Halbzeit. Hier sind wir als Coaches natürlich gefragt, den Fokus bei den Spielern aufrecht zu erhalten.

Frage: Was war in ihrer Defense bisher top, was muss in der Rückrunde dringend verbessert werden?

Dannehl: Top war bisher die Performance unserer Defense-Line. Wir haben in der Unit sechs bis sieben Spieler, die sich fast alle auf dem gleichen Level bewegen. So können wir in diesem Bereich viel rotieren, um unsere starke Physis zur Geltung zu bringen.

Frage: Welcher ihrer Spieler hat sie in der Defense bisher am meisten überrascht?

Dannehl: Es ist schon schwer, jemanden aus so einer geschlossenen Einheit herauszuheben. Trotzdem bin ich von der Leistung von Sharif Bsharat doch schon stark angetan. Wenn man als Runninback aus der Jugend kommt, und einen Kreuzbandriss hatte, um dann im Herren-Bereich eine völlig neue Position auf der anderen Seite des Balles zu lernen und dann nach vier Spielen als Cornerback die Nummer sieben in der All-Over-Tackle-Statistik der Liga ist – dann st das schon aller Ehre wert. Vielleicht ja mal ein Mann für die Nationalmannschaft! Nicht überraschend, aber natürlich mehr als erwähnenswert, ist natürlich Philipp Stursberg. Die Nummer eins in der All-Over-Statistik und für mich persönlich einer der besten drei Linebacker in Deutschland.

Frage: Was machen sie am 18. September? (Anm. d. Red: Hinspiel Relegation zur 1. Liga)

Dannehl: Am 18. September muss ich hoffentlich an der Seitenlinie stehen und arbeiten oder kann schon mit meinen Jungs feiern.

ASC Lübeck