Einheitliche Behördenrufnummer: Schleswig-Holstein tritt dem Verbund bei

Kiel. Das Kabinett hat heute (5.7.2011) den Beitritt des Landes Schleswig-Holstein zur Bund-Länder-Vereinbarung für die einheitliche Behördenrufnummer 115 beschlossen. Es schafft damit die Voraussetzungen für eine flächendeckende Nutzung der Rufnummer durch die schleswig-holsteinischen Kommunen. „Über die 115 erhalten Bürgerinnen und Bürger schnell und umfassend Auskunft über die Leistungen der Verwaltungen auf kommunaler Ebene und Landesebene.

Gleichzeitig wird das Personal in der Verwaltung effizienter eingesetzt, da allgemeine Auskünfte schneller erteilt werden können und mehr Zeit für die Bearbeitung von Einzelfällen bleibt,“ sagte Staatssekretär Dr. Olaf Bastian aus dem zuständigen Finanzministerium.

Die Landeshauptstadt Kiel nutzt seit dem 1.6.2011 als erste und bisher einzige Kommune die Rufnummer 115. Andere Kommunen planen ebenfalls, die 115 als Bürgerservice anzubieten. Die Informationen für die Auskünfte sind nach Angaben Dr. Bastians problemlos zugänglich, weil dafür der vom Land eingerichtete Zuständigkeitsfinder Schleswig-Holstein, kurz ZuFiSH, (www.zufish.schleswig-holstein.de) genutzt werden kann. Das Angebot umfasst Beschreibungen und Leistungen der zuständigen Stellen bis hin zu Ansprechpartnern, Telefonnummern und Öffnungszeiten. Wer beispielsweise seine Adresse im Personalausweis ändern lassen will, erfährt im ZuFiSH, welche Behörde in seiner Kommune zuständig ist, außerdem alles über Öffnungszeiten, mitzubringende Unterlagen, anfallende Gebühren, Fristen und gesetzliche Grundlagen.

Staatssekretär Dr. Bastian verwies auf eine aktuelle Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach: danach erledigen 43 Prozent der Bevölkerung Behördenangelegenheiten am liebsten telefonisch, nur 9 Prozent hingegen über das Internet, 47 Prozent der Bevölkerung bevorzugen den persönlichen Kontakt. Für sie biete sich die einheitliche Behördenrufnummer geradezu an, sagte Dr. Bastian: „90 Prozent aller Anfragen unter der einheitlichen Behördenrufnummer 115 beziehen sich auf kommunale Verwaltungsleistungen – sie können mit Hilfe des ZuFiSH gut beantwortet werden.“

Der Finanzstaatssekretär betonte, dass nun die Kommunen gefragt seien. „Bund und Länder finanzieren gemeinsam die benötigte technische Infrastruktur. Das Land hat zudem das notwendige Wissensmanagement geschaffen. Es liegt an den Kommunen, dieses Angebot zu nutzen und den Service über die Rufnummer 115 möglichst flächendeckend und wirtschaftlich einzuführen“, so Dr. Bastian.

Matthias Günther | Pressestelle | Finanzministerium, Kiel |