Bereederung des Ölbekämpfungsschiffes “ Kiel“ – keine Abstriche bei der Sicherheit

KIEL. Die Landesregierung hat über viele Monate große Anstrengungen unternommen, um die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Stadt Kiel bei der Bereederung des kombinierten Ölbekämpfungs- und Feuerlöschschiffes „Kiel“ fortzusetzen. Leider ist dies nicht gelungen, weil die Kosten, die die Landeshauptstadt für die Bereederung in Rechnung stellt, rund doppelt so hoch sind, wie dies für vergleichbare Schiffe in Deutschland sonst üblich ist. Die Kündigung war daher geboten. „Die Dinge sind differenzierter als es in der heutigen Medienberichterstattung erscheint“, darauf weist Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf heute (27. Juni) hin. „Wir bezahlen keine Zuschüsse oder Landesanteile, schon gar nicht für die Brandbekämpfung im Kieler Hafen. Vielmehr tragen wir gemeinsam mit den norddeutschen Küstenländern die Bereederungskosten der „Kiel“ in dem Umfang, in dem sie für die Ölunfallbekämpfung anfallen. Das war in der Vergangenheit so und das wird sich auch zukünftig nicht ändern. Die Brandbekämpfung außerhalb des Zuständigkeitsbereichs der Stadt Kiel, also auf See, wurde und wird durch die großen Mehrzweckschiffe des Bundes abgedeckt.“

In diesem Zusammenhang hatten die Partnerländer wiederholt kritisiert, dass diese Bereederungskosten in Kiel etwa das Doppelte von dem betragen, was anderswo bei vergleichbaren Schiffen üblich ist. Sie hatten deshalb Neuverhandlungen beziehungsweise eine Ausschreibung dieser Leistungen gefordert.

Auf Anfrage hatte die Stadt Kiel dazu bereits vor Jahren mitgeteilt, dass ein fachliches Interesse am Weiterbetrieb der „Kiel“ aus Gründen der Brandbekämpfung nicht bestehe und dass sie keine Möglichkeiten für ein günstigeres Angebot der Bereederung zum Zwecke der Ölbekämpfung sehe. Bereits seit Jahren ist die Einsatzbereitschaft der „Kiel“ auf maximal zwei Stunden nach Alarmierung begrenzt, ohne dass dies bisher zu Problemen geführt hat.

Da die „Kiel“ auch zukünftig zum Zwecke der Schadstoffunfallbekämpfung eingesetzt werden soll, musste deshalb nunmehr im Rahmen einer Ausschreibung für diesen Einsatzzweck das wirtschaftlichste Angebot ermittelt werden, allerdings ohne Abstriche bei der Sicherheit. „Ich bin zuversichtlich, dass wir für die „Kiel“ einen professionellen Reeder finden werden, um das Schiff bei Unfällen auf See weiterhin wirksam einsetzen zu können“, so Ministerin Rumpf abschließend.

Dr. Gerald Finck, Christiane Conrad | Ministerium f. Landwirtschaft