18 Millionen Euro gegen die Ostseesturmfluten – Küstenschutzministerin Juliane Rumpf bei Einweihung der neuen Küstenschutzanlagen in Timmendorfer Strand

TIMMENDORFER STRAND / NIENDORF. Küstenschutzministerin Dr. Juliane Rumpf hat die Hochwasserschutzanlagen in der Gemeinde Timmendorfer Strand (Kreis Ostholstein) eingeweiht. „Jetzt können auch schwere Ostseesturmfluten kommen, ohne dass die Menschen sich vor Überflutungen fürchten müssen“, so Frau Rumpf heute (10. Juni). Etwa zehn Quadratkilometer überflutungsgefährdetes Gemeindegebiet mit etwa 4.600 Einwohnern, fast 2.000 Arbeitsplätzen vor allem in Tourismusbetrieben sowie Sachwerte in Milliardenhöhe werden durch die neuen Anlagen geschützt. „Die Fertigstellung des Hochwasserschutzes ist auch ein Signal für weitere Verbesserungen der Infrastruktur der vom Tourismus geprägten Gemeinde Timmendorfer Strand“, betonte die schleswig-holsteinische Küstenschutzministerin. Sie freue sich daher besonders, dass es der Gemeinde mit der finanziellen Hilfe des Landes gelungen sei, immer einen Schritt hinter den Küsten arbeiten den Ausbau und die Neugestaltung der Strandpromenade zu realisieren.

Auf rund 4,9 Kilometern Länge wurden seit Oktober 2006 in fünf Bauabschnitten die Hochwasserschutz- und Küstensicherungsanlagen fertig gestellt. Sie bestehen überwiegend aus Schüttsteindeckwerken und Schutzwänden, die zum Teil im Herbst durch so genannte Dammbalken auf die nötige Höhe von vier Metern über dem normalen Wasserstand gebracht werden.

Für den Küstenschutz wurden insgesamt rund 18 Millionen Euro investiert. Hierzu zählen auch die im Rahmen der Neugestaltung des Niendorfer Hafens bereits 2006 fertig gestellten Deichanlagen. Von Seiten des Landes wurden der Gemeinde hierfür rund 14,5 Millionen Euro Fördermittel bewilligt. Davon entfallen ca. 10,15 Millionen Euro auf Mittel der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) und rund 4,35 Millionen Euro auf Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. „Ich freue mich sehr, dass wir diese bisher höchste Fördersumme für eine kommunale Küstenschutzmaßnahme in Schleswig-Holstein trotz der angespannten Haushaltslage beisteuern konnten. Das ist auch ein Zeichen dafür, dass der Küstenschutz für die Landesregierung nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert genießt“, betonte Juliane Rumpf.

Sie verwies darauf, dass für den Küstenschutz in Schleswig-Holstein 2011 insgesamt rund 65,2 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Davon entfallen rund 47,2 Millionen Euro auf investive Küstenschutzmaßnahmen an Nord- und Ostsee, wie zum Beispiel Deichverstärkungen, Sandvorspülungen auf Sylt sowie Fördermaßnahmen. Diese setzen sich aus Mitteln der GAK sowie der EU zusammen. Für die Unterhaltung der landeseigenen Küstenschutzanlagen stehen in 2011 allein rund 18 Millionen Euro reine Landesmittel bereit.

Christian Seyfert, Christiane Conrad | Ministerium für Landwirtschaft |  Kiel |