In Lübeck wird seit einiger Zeit sehr erfolgreich an dem neuen bildgebenden Verfahren der magnetischen Partikelbildgebung (Magnetic-Particle-Imaging) geforscht. In den nächsten drei Jahren wird am Institut für Medizintechnik ein Prototyp eines Arbeitsplatzes für Radiologen entstehen, an dem der Patiententisch mit Magnetfeldspulen ausgerüstet ist, so dass zum Beispiel Bilder von Blutgefäßen in Echtzeit dargestellt werden können. Diese neue Technologie wird in Kooperation des Instituts für Medizintechnik mit der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin an der Universität zu Lübeck entwickelt. Sie soll in Zukunft konservative Röntgen-Arbeitsplätze ersetzen, um auch längere und komplexe bildgesteuerte medizinische Eingriffe ohne Strahlenbelastung für den Patienten und den Untersucher durchzu-führen. Für den Patienten bedeutet dies, dass Untersuchungen und Eingriffe zum Beispiel bei Verengungen von Blutgefäßen ohne Röntgenstrahlen durchgeführt werden können. Zudem kann die verbesserte Durchblutung sofort direkt gemessen werden.
„Mit diesem Projekt sind in idealer Weise Grundlagenentwicklung und Technologie-transfer mit einem direkten Nutzen für den Patienten verbunden“, sagt Professor Thorsten Buzug. Der Industriepartner Philips wird bei erfolgreicher Evaluierung der Ergebnisse die Verwertung übernehmen. Das Team von Professor Jörg Barkhausen von der Klinik für Radiologie entwickelt parallel hierzu neue Katheter, die für das Magnetic-Particle-Imaging speziell angepasst werden müssen und arbeitet an der klinischen Evaluierung der Technologie.
Das Lübecker Forschungsprojekt ist Teil eines umfassenden Förderverbundes des BMBF mit dem Titel MAPIT: Magnetic Particle Imaging Technology, in dem neben Philips unter der Leitung von Dr. Jörn Borgert als Konsortialkoordinator auch die Firma Bruker Forschungsprojekte im Rahmen der Scannerinstrumentierung durchführt. Daneben arbeiten Bayer Healthcare (Berlin/Leverkusen), die Charité in Berlin sowie die Zweigstelle Berlin der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) an der Entwicklung von neuen Kontrastmitteln für dieses Verfahren.
In das Zukunftsprogramm Wirtschaft fließen im Zeitraum 2007 – 2013 rund 704 Millionen Euro für die wirtschafts- und regionalpolitische Förderung in Schleswig-Holstein, davon rund 374 Mio. Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), rund 208 Mio. Euro aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) sowie ergänzenden Landesmitteln in Höhe von rund 122 Mio. Euro.
Mehr Informationen im Internet: www.zukunftsprogramm-wirtschaft.schleswig-holstein.de
Birgit Einfeldt | Ministerium für Wissenschaft | Kiel |