„Schleswig-Holstein ist in den verschiedenen Sparten der Erneuerbaren Energien Vorreiter in Deutschland“, sagte die Staatssekretärin. So sei Schleswig-Holstein Sprecher des Europäischen Projekts RENERN (Renewable Energy Regions Network). „Gerade in einem wenig industrialisierten Land wie Schleswig-Holstein ist die von den Erneuerbaren Energien ausgehende Wirtschafts- und Innovationskraft ein wesentlicher Wachstumsfaktor“, so Andreßen.
Die Betreiber von Biomasse-Kraftwerken stehen bei der Steuerung der Anlagen vor einem Problem. Weil sie den genauen Energieinhalt der zugeführten Biomasse nicht minutengenau kennen, müssen sie die Verbrennungsprozesse auf der Grundlage von Erfahrungswerten justieren. Die Folge ist, dass die Kraftwerke nicht ihren vollen Wirkungsgrad erreichen, die Energienutzung ist weniger effizient als möglich. Biomasse ist nicht gleich Biomasse – der Energieinhalt selbst gleichartiger biogener Brennstoffe kann erheblich variieren. So schwankt der Wassergehalt beispielsweise zwischen 20 Prozent im Spätsommer und 65 Prozent in einem nassen Frühjahr. Die Verunreinigung des Bio-Brennstoffs mit Sand kann zwischen drei Prozent bei hochwertigen Waldhackschnitzeln und 20 Prozent bei Schreddermaterial aus einer Baustellenmaßnahme liegen. Bei der Schüttdichte reicht die Bandbreite von 220 Kilogramm je Kubikmeter bei trockenem Schreddermaterial bis zu 400 Kilogramm je Kubikmeter bei nassen Holzhackschnitzeln mit feiner Körnung. Diese hohe Variabi-lität führt dazu, dass der Heizwert der Biomasse als Maß für den Energieinhalt deutlich unter zwei und bis zu vier Megawattstunden pro Tonne liegen kann. Mit dem neuen Messsystem „APOS FuelOpt!“ lässt sich zukünftig der exakte Heizwert der Biomasse zu dem Zeitpunkt ermitteln, wenn sie der Verbrennung zugeführt wird. Dadurch lässt sich der Verbrennungsprozess optimal steuern und die Effizienz der Anlage deutlich erhöhen. Mit einem innovativen Sensor lassen sich der
Wassergehalt und der Grad der Verunreinigung mit Sand messen, mit einer software-gestützten Bildauswertung die Schüttdichte.
In das Zukunftsprogramm Wirtschaft fließen im Zeitraum 2007 – 2013 rund 704 Millionen Euro für die wirtschafts- und regionalpolitische Förderung in Schleswig-Holstein, davon rund 374 Mio. Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), rund 208 Mio. Euro aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) sowie ergänzenden Landesmitteln in Höhe von rund 122 Mio. Euro.
Birgit Einfeldt | Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr | 24105 Kiel |
Ute Leinigen | WTSH, Lorentzendamm 24, 24103 Kiel|