Der Kreislauf ist geschlossen Glas-Mehrwegverpackungen für Umwelt und Klima

Kleine und mittelständische Unternehmen zeigen Flagge für die Kreislaufwirtschaft: Mit Mehrwegflaschen sparen sie Ressourcen und vermeiden Verpackungsmüll – Ein Kasten Mineralwasser mit Glas-Mehrwegflaschen erübrigt 320 Plastik-Einwegflaschen – Deutsche Umwelthilfe und Stiftung Initiative Mehrweg besichtigen innovative Unternehmen

Kreislaufwirtschaft zum Anfassen: Anlässlich einer von der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) und der Stiftung Initiative Mehrweg (SIM) organisierten Pressereise erhielten Journalisten Einblicke in die Lebensphasen einer Mehrwegflasche und hinter die Kulissen unterschiedlicher Getränkehersteller. Egal ob Mineralwasser, Bier oder Milch abgefüllt wird – eines haben die besuchten Betriebe der Getränkewirtschaft gemeinsam: Alle setzen auf Mehrwegverpackungen aus Glas.

 

Für den Einsatz von Mehrweg-Getränkeverpackungen statt Ex und Hopp gibt es gute Gründe: Vor allem spart die häufige Wiederbefüllung von Mehrwegflaschen im Vergleich zu Einmal-Einweggetränkeverpackungen wertvolle Rohstoffe und Energie ein. Durchschnittlich werden Mineralwasser-Mehrwegflaschen aus Glas vor dem Recycling über 50 Mal gereinigt und wiederbefüllt. Rechnerisch ersetzen so die Glasflaschen in einem einzigen Getränkekasten Mineralwasser rund 320 Eineinhalb-Liter-Plastikflaschen von Discountern. Mehrwegflaschen sind ein Paradebeispiel dafür, wie Verpackungsabfälle vermieden und natürliche Ressourcen effizient genutzt werden können. „Im Gegensatz zu den Discountern und großen Abfüllern stehen bei vielen regionalen Getränkeherstellern Umweltschutz und Qualität im Vordergrund ihres Marketings. Unter diesen Vorgaben fällt die Verpackungswahl ganz natürlich auf die Mehrwegflasche“, erklärt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Glasmehrwegflaschen bilden die Existenzgrundlage vieler kleiner und mittelständischer Unternehmen deren Interesse es ist, den Verbrauchern gute Produkte zu liefern, ohne dabei die Umwelt unnötig zu belasten.

 

So füllt der Brunnthaler Mineralbrunnen in Burgheim seine Produkte ausschließlich in Mehrwegflaschen aus Glas ab und kennzeichnet alle Flaschen mit dem Mehrweg-Logo. Eine derartige Kennzeichnung ermöglicht Verbraucherinnen und Verbrauchern eine bewusste Kaufentscheidung – nämlich für Mehrwegprodukte, für die Umwelt und für regionale Arbeitsplätze. Acht Jahre nach der Pfandeinführung auf Einweggetränkeverpackungen glaubt die Hälfte der Verbraucher fälschlicherweise immer noch, dass bepfandete Getränkeverpackungen automatisch umweltfreundliche Mehrwegverpackungen seien, erklärten DUH und SIM und forderten eine verpflichtende Kennzeichnung für alle Einweg- und Mehrweggetränkeverpackungen. Auf Einweg und Mehrweg müsse auch in Schriftform Einweg und Mehrweg drauf stehen. Einheitliche Bildmarken für Einweg und Mehrweg und die zusätzliche Angabe der Pfandhöhe gehörten ebenfalls zu einer verbraucherfreundlichen Kennzeichnung von Getränkeverpackungen dazu.

 

Auch die Brauerei Landwehrbräu in Reichelshofen bei Rothenburg o.T. füllt als moderne Brauerei ihr Bier ausschließlich in die umweltfreundlichen Glas-Mehrwegflaschen ab. Dass Mehrwegverpackungen nicht nur im Getränkesektor sinnvoll eingesetzt werden können, zeigte der Besuch der Demeter Molkerei Schrozberg, die sowohl für ihre Milch als auch für ihre Joghurtprodukte immer erfolgreicher Mehrwegflaschen und Mehrweggläser einsetzt.

 

Als Startpunkt der Mehrwegreise besichtigte die „Reisegruppe“ eine Glashütte mit vorgeschalteter Glasaufbereitungsanlage der Saint-Gobain Oberland AG in Neuburg. Dort konnte quasi die Geburt von Mehrwegflaschen vor ihrer langen Reise verfolgt werden. Sie erfolgt aus den Scherben von ihresgleichen. „Glas kann als Verpackungsmaterial unendlich oft und ohne Qualitätsverluste recycelt werden. So werden Mehrwegflaschen nach der wiederholten Nutzung am Ende ihres Lebens als Rohstofflieferant genutzt. Der Materialkreislauf schließt sich. Die Vermeidung von Verpackungsabfällen und die Recyclingfähigkeit des eingesetzten Verpackungsmaterials kennzeichnen Mehrwegflaschen aus Glas als ein nachhaltiges Verpackungssystem“, erläuterte Clemens Stroetmann, Staatssekretär a.D. und SIM-Geschäftsführer.

 

Deutsche Umwelthilfe e.V.