Sportplakette des Landes für eine Reiterin, einen Handballer und den Vorsitzenden vom Tischtennisverband

KIEL. Janne Friederike Meyer von der Reitsportgemeinschaft Holstenhallen Neumünster e.V., der Handballspieler Marcus Ahlm vom THW Kiel und Hans-Jürgen Gärtner, der Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Tischtennisverbandes, wurden am Dienstag (5. April) in Kiel mit der Sportplakette des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Innenminister Klaus Schlie überreichte die Auszeichnung in Vertretung von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen.

Schlie bekräftigte die Absicht der Landesregierung, die Rahmenbedingungen für den Sport auch in finanziell schwierigen Zeiten nach Kräften so gut wie möglich zu gestalten. Das reiche von der Sanierung und dem Bau von Sportstätten über die Zertifizierung von Schulen zu Partnerschulen des Leistungssports bis zur Auszeichnung herausragender Leistungen. Die Sportplakette sei sowohl Ausdruck des Dankes und der Anerkennung für Leistungen als auch ein Ansporn für alle Sportlerinnen und Sportler, in jeweils ihrer Sparte den Sportplakettenträgern nachzueifern. Mit der Sportplakette werden jedes Jahr Sportler und Funktionäre ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise um den Sport verdient gemacht haben. Die Sportplakette wird vom Ministerpräsidenten verliehen. Vorschlagsberechtigt sind der Innenminister und der Landessportverband Schleswig-Holstein. Die Sportplakette ist die höchste Auszeichnung, die das Land im Bereich des Sports zu vergeben hat. Sie wurde erstmals 1961 verliehen. Seither wurden 280 Frauen und Männer damit ausgezeichnet.

Janne Friederike Meyer

„Nervenstarke Meyer mit sensationellem Debüt“ – das war nur eine Schlagzeile der Presse nach dem Gewinn der Weltreiterspiele in Kentucky. Sensationell war vor allem das Auftreten der Ersatzreiterin Janne Friederike Meyer. Sie räumte nach ihrem WM-Debüt zwar ein, „ordentlich geflattert“ zu haben. Im Parcours aber war davon nichts zu sehen. Auf dem kampfstarken „Lambrasco“ avancierte die 29-Jährige hinter Carsten-Otto Nagel sogar zur zweitbesten Deutschen in der Einzel-Wertung des Mannschafts-Springens und qualifizierte sich als 15. der Gesamtwertung für die nächste Runde. Hier machten allerdings zwei Springfehler im ersten Umlauf die Chancen auf eine bessere Einzelplatzierung zunichte, sie verzichtete auf einen Einsatz im zweiten Umlauf. Aufgrund ihrer „Entscheidung fürs Pferd“ beendete Janne Friederike Meyer die Weltmeisterschaft 2010 auf Platz 25.

In ihrer frühen Kindheit bekam sie oft nur die braunen Teilnehmerschleifen. Ihrem Ergeiz hat diese Phase allerdings nicht geschadet: Bereits als junge Reiterin wurde sie im Jahr 2000 Deutsche Meisterin und 2002 EM-Dritte. Der Grundstein für die sportliche Karriere von Janne Friederike Meyer war gelegt: 2006 folgte der Titel als Deutsche Damen Meisterin, wo sie dann 2007 den 2. Platz errang.

Ihre internationale Karriere begann 2008. Überraschend belegte Janne Friederike Meyer bei der Riders Tour 2008 den zweiten Platz. Damit war der Einstig ins Nationalteam programmiert. Beim Nations-Cup im englischen Hickstead gewann sie 2009 den Fünf-Sterne-Nationenpreis. Ein Sieg, den sie auf ihrem selbst ausgebildeten Holsteiner Wallach „Lambrasco“ mit einem fehlerfreien Ritt im Stechen sicherte.

Seit 2001 ist Janne Friederike Meyer mit ihrem Turnier- und Ausbildungsstall in Schenefeld selbstständig und startet für die Turnier- und Reitsportgemeinschaft Holstenhallen Neumünster e.V.

Marcus Ahlm

Die sportliche Karriere von Marcus Ahlm verlief so zügig wie die Ballwechsel im Handball: 1999 nahm er als 21-Jähriger an den Junioren-Weltmeisterschaften für Schweden teil und wurde sogleich Vize-Weltmeister. Bereits 2 Jahre später spielte er das erste Mal für die schwedische Herren-Nationalmannschaft und gewann 2002 seine erste Europameisterschaft.

In seiner ersten Saison beim THW Kiel 2003/2004 erzielte er 159 Tore und entwickelte sich so zu einem der wichtigsten Spieler. Die Rückennummer 13 scheint für den Zwei-Meter großen Kreisläufer kein Hindernis zu sein. Bis 2009 erhöhte er die Anzahl seiner Treffer für den THW Kiel auf 956 Tore und gilt als einer der besten Kreisläufer der Welt! Aber auch als Abwehrspieler lernte er so manchem gegnerischem Angriffsspieler das Fürchten. Mit Nikola Karabatić bildete er den Mittelblock, der zu den besten im deutschen Handball zählte. Seit Juli 2009 ist Marcus Ahlm Kapitän des THW Kiel. Sein Vertrag läuft noch bis zum 30.06.2012. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie unserem Land und der Stadt Kiel noch einige Jahre treu bleiben würden. Die Erfolgsliste des 32-jährigen Profi-Sportlers ist lang. Einige Beispiele: 6-facher Deutscher Meister, 3-facher DHB-Pokalsieger, 3-facher Supercup-Gewinner, 2-facher Champions League-Sieger. Dass Marcus Ahlm Ehrgeiz besitzt, spiegelt nicht nur seine Erfolgsbilanz im Handballsport wider, sondern zu erkennen ist dies auch bei seinem Hobby, dem Golfsport. Er hat ein Handicap von 8.

Hans-Jürgen Gärtner

Die sportliche Heimat von Hans-Jürgen Gärtner ist der Preetzer Turn- und Sportverein, in dem er 1972 als Pressewart und dann als Abteilungsleiter der Tischtennis-Abteilung begann. Schon kurz danach wurde er Sportwart des Gesamtvereins und übernahm von 1982 für 18 Jahre, bis zum Jahr 2000 auch den Vorsitz des Vereins.

Auf Verbandsebene vollzog er bereits 1973 ebenfalls den Einstieg als Pressewart im Tischtennis-Kreisverband Plön, dessen Vorsitz er von 1975 ab für sieben Jahre innehatte. Erstaunlich ist diese Tätigkeit aus dem Grunde, da Hans-Jürgen Gärtner ursprünglich die Trainer-B-Lizenz im Fußball absolviert hatte. Der Weg im Tischtennis-Verband Schleswig-Holstein führte Hans-Jürgen Gärtner dann über die Tätigkeit als Sportwart 1977 bis 1979 nach einer Unterbrechung 1994 in das Amt des Vizepräsidenten. 1996 wurde er Vorsitzender des Landesverbandes. Und dieses Amt übt er bis heute aus.

Im Beirat des Landessportverbandes ist Hans-Jürgen Gärtner seither ein wichtiger, fachlich hoch-kompetenter Ansprechpartner und gilt auch rhetorisch als geschickter Mitstreiter für die Sportentwicklung unseres Landes. Ein weiteres Merkmal seiner Leistung für unsere Sportlandschaft ist sein hohes Engagement im Austausch mit China. Auf mehreren Delegationsreisen knüpfte er wichtige und tragfähige Kontakte, die zu einem sehr erfolgreichen Austausch von Trainern und Sportlern in China und in Schleswig-Holstein führte.

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