Schwindel ist ein weit verbreitetes Leiden. Wie das Fitness- und Gesundheitsmagazin VITAL in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, ist das quälende Drehgefühl Auslöser für jeden zehnten Hausarztbesuch. Die Schwierigkeit besteht darin, unter den circa 300 verschiedenen Ursachen die jeweils richtige zu finden. „Schwindelattacken sind keine Krankheit, sondern stets der Hinweis auf eine andere Störung“, erläutert Professor Michael Strupp, Leiter der Schwindelambulanz an der Neurologischen Klinik in München-Großhadern. Für viele Betroffene, die eine jahrelange Ärzte-Odyssee hinter sich haben, ist das europaweit einzigartige Forschungszentrum letzte Hoffnung. Durch den interdisziplinären Ansatz der Einrichtung erhalten hier 95 Prozent der Patienten eine konkrete Diagnose – und damit die Chance auf Heilung
„Auch wenn er bedrohlich wirkt, hat Schwindel häufig eine gutartige Ursache, die sich therapieren lässt“, sagt Strupp. Eine der häufigsten Schwindelformen ist der gutartige Lagerungsschwindel. Dabei sorgen winzige Kalkkristalle in den Bogengängen des Gleichgewichtsorgans bei jeder Kopf- und Körperbewegung für Schwindelattacken, die mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen können. So unangenehm die Beschwerden, so einfach die Behandlung: Durch eine wiederholte abrupte Lageänderung werden die Kristalle aus dem Bogengang geschleudert.
Ebenfalls verbreitet ist der phobische Schwankschwindel, der oft perfektionistisch veranlagte Menschen heimsucht. Die Anfälle sind mit Benommenheit und Fallangst verbunden und treten meist in klassischen Paniksituationen auf. Dauerschwindel, Doppelbilder, Sprech- oder Koordinationsverlust sind Symptome eines zentral-vestibulären Schwindels und können auf Gehirnerkrankungen hinweisen. Da es sich hier möglicherweise um Durchblutungsstörungen handelt, sollten die Beschwerden immer rasch abgeklärt werden.
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