Greenpeace in Central and Eastern Europe

Greenpeace: Großinvestoren steigen aus AKW-Projekt in Rumänien aus

Greenpeace freut sich über einen der größten Erfolge der letzten Jahre im Kampf gegen neue Atomreaktoren in Europa. Drei Großinvestoren – die deutsche RWE, die spanische Iberdrola und die französische GDF Suez – haben gestern offiziell ihren Rückzug aus dem AKW-Projekt Cernavoda 3 und 4 in Rumänien bekanntgegeben. Offiziell begründet wird diese Entscheidung mit wirtschaftlichen und marktbedingten Unsicherheiten für das Projekt. „Wir gehen davon aus, dass diese Stromkonzerne ihr Interesse an Atomkraftwerken in Rumänien verloren haben, weil Windenergie in Rumänien viel schneller und billiger errichtet werden kann“, erklärt Crisanta Lungu, Leiterin des rumänischen Greenpeace-Büros. Bereits jetzt gibt es in Rumänien riesige, ständig wachsende Windparks, die in Bälde mehr Strom produzieren werden als die beiden bereits jetzt betriebenen Atomreaktoren in Cernavoda. „Wieder einmal zeigt sich, dass die Risikotechnologie Atomkraft ohne massive Subventionen nicht rentabel ist“, führt Lungu aus.

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Trotz des seit Jahren sichtbaren Ausbaus der Windenergie hat sich die rumänische Regierung in den letzten Jahren massiv für den Ausbau der Atomkraft eingesetzt. So wurden nicht nur am Standort Cernavoda – an der Donau östlich von Bukarest – bis zu drei weitere Reaktoren geplant, es wurde auch bereits mit einer Standortsuche für einen weiteren AKW-Standort in Westrumänien begonnen. „Der Atom-Ausstieg dieser drei Atomkonzerne ist daher ein schwerer Schlag für die rumänische Regierung“, kommentiert Crisanta Lungu. „Es wird jetzt fast unmöglich, noch andere Atom-Investoren zu finden, die das Risiko Cernavoda auf sich nehmen“, so Lungu weiter.

 

Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace Rumänien haben sich in den letzten Jahren massiv gegen den Ausbau des Atomkraftwerks Cernavoda eingesetzt. „Der deutsche Atomriese RWE hat vor der Unrentabilität der Risikotechnologie Atomkraft kapitulieren müssen. Wir fordern die RWE auf, nun auch in Deutschland die Notbremse zu ziehen und sich von der AKW-Laufzeitverlängerung zu verabschieden“, fordert Herwig Schuster von Greenpeace Österreich.

 

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