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Glatteis-Unfall: Knochen gebrochen – was nun?

Das Winterwetter dauert an. Und damit auch Schnee und Glatteis auf Wegen und Straßen. Die Folge: Die Zahl der Stürze und damit der Knochenbrüche nimmt schon wieder zu. Das meldet die OPED GmbH, Hersteller von orthopädischen Hilfsmitteln. Hier sind Antworten auf die wichtigsten Fragen für alle, die sich das Bein gebrochen haben.OPED

Brauche ich einen Gips?

Früher wurden Brüche meist mit einem Gipsverband für längere Zeit ruhig gestellt. Heute verbindet der Arzt die Knochenteile in einer Operation häufig mit Schrauben, Platten oder Nägeln. Der Patient erhält eine abnehmbare, leichte Vakuumschiene, den VACOped, zum Fixieren. „Das Anlegen der Schiene dauert nur wenige Minuten“, erklärt Michael Silbernagl vom Hersteller OPED. Zum Duschen kann man die Schiene daher einfach abnehmen, bei Schwellungen neu anpassen. Das Prinzip: Tausende kleine Styroporkügelchen in einem Kissen schmiegen sich an das Bein. Entzieht man die Luft, wird das Kissen hart und umschließt den Fuß ganz ohne Druckstellen. Ein Kunststoffrahmen gibt zusätzlichen Schutz und Stabilität.

Wie lange muss ich mich schonen?

Das kann nur der Arzt für den Einzelfall beantworten. Allgemein gilt: Ein paar Wochen muss man die Beinschiene tragen und auf Krücken gehen. Die Belastung des Fußes kann dabei allmählich gesteigert werden. „Bis zu einem gewissen Grad muss eine solche Verletzung jedoch nicht zum Stillstand führen, im Gegenteil: Mit Bewegung heilen viele Verletzungen schneller“, erklärt Sporttherapeut Jörg Schröder. So kann der Verletzte mit dem richtigen Mix aus Schonung und Training selbst einiges dafür tun, dass die Genesung zügig und erfolgreich verläuft. Dabei hilft ihm die Website www.fuss-reha.info. Viele Videos zeigen, wie man Übungen mit oder ohne Hilfsmittel wie Gymnastikball oder Trainingsbänder richtig ausführt. Das Ziel: Die Heilung unterstützen und Sicherheit beim Gehen zurückgewinnen.

Wie komme ich mit meinem Handicap zurecht?

Nach einem Unfall gerät der Alltag durcheinander und ganz konkrete Probleme tauchen auf: Wie holt man sich einen Apfel, wenn man die Hände schon mit den Krücken voll hat? Was kann man über die dicke Schiene anziehen? Mit einfachen, praktischen Helfern kann man sich die ohnehin schon schwere Zeit leichter machen. Gute Dienste leistet zum Beispiel ein asymmetrischer Rucksack oder eine spezielle Reha-Hose mit einem beinlangen Reißverschluss. Diese und mehr nützliche Hilfsmittel gibt es in Sanitätshäusern oder im Internet.

Wer zahlt für den Schaden?

Die Beinschiene verschreibt der Arzt in der Klinik, der Patient erhält sie für die Dauer der Behandlung geliehen. Die Kosten übernimmt die Krankenkasse. Wer zur Arbeit unterwegs war, bei dem handelt es sich um einen Arbeitsunfall und die Berufsgenossenschaft ist zuständig. Komplizierter ist es bei einem möglichen Anspruch auf Schadenersatz oder Schmerzensgeld, wenn der Sturz auf dem Gehweg passiert ist: „Entscheidend ist, ob hier gegebenenfalls der Räumpflicht nicht ausreichend nachgekommen wurde“, erklärt Claudia Bartsch von der Anwaltskanzlei HCL. „Dann tritt entweder die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht ein oder – wenn der Mieter die Pflicht zum Winterdienst gehabt hätte – dessen Haftpflichtversicherung“, so die Fachanwältin für Miet- und Verkehrsrecht. Allerdings: Mit Glätte im Winter muss man immer rechnen und sich auch entsprechend selbst vorsehen. Also: Lieber gleich gutes Schuhwerk als später eine Beinschiene tragen.

 

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