Bundesweite Initiative fordert Schonzeit für Füchse

Der Rotfuchs gehört in Deutschland zu den wenigen Wildtierarten, die ganzjährig bejagt werden – ohne dass es für diese intensive Verfolgung einen stichhaltigen Grund gäbe. Organisationen aus ganz Deutschland haben daher eine gemeinsame Erklärung verabschiedet, in der sie die Einführung einer umfassenden bundesweiten Schonzeit für Füchse fordern.

Etwa 600.000 Füchse werden in Deutschland jedes Jahr erlegt. Dabei kommen auch besonders umstrittene Jagdarten wie die Bau- oder die Fallenjagd zum Einsatz. Da Fuchspelze kaum noch gefragt sind, werden die meisten erlegten Füchse kurzerhand in der Tierkörperbeseitigung entsorgt.

Anders als vom Deutschen Jagdschutz-Verband (DJV) und seinen Landesverbänden behauptet, kann von einer wie auch immer gearteten Notwendigkeit, Füchse zur Bestandsreduktion zu bejagen, keine Rede sein. Neben Tier- und Naturschutzorganisationen fordern daher auch kritische Jäger seit Jahren die Einführung einer Schonzeit für Füchse. Das Saarland ist dieser Argumentation im letzten Jahr bereits mit dem Beschluss einer sechsmonatigen Jagdruhe gefolgt.

Um der Forderung nach einer umfassenden Schonzeit für den Fuchs weiteren Nachdruck zu verleihen, haben Organisationen aus ganz Deutschland eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Die vierzehn bislang beteiligten Organisationen und Initiativen – darunter die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Naturefund e.V. und die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) – begründen darin, warum eine bundesweite Schonung des Fuchses von Januar bis September längst überfällig ist. Der Wortlaut der Erklärung samt den sich daraus ergebenden Forderungen findet sich auf der eigens eingerichteten Webseite www.schonzeit-fuer-fuechse.de. An dieser Stelle werden auch die Unterstützer der Initiative veröffentlicht und Quellen angegeben, welche die Argumentation wissenschaftlich untermauern.

In den nächsten Monaten sollen weitere Veröffentlichungen über den Fuchs und die Fuchsjagd informieren. „Wir waren von der durchweg positiven Resonanz auf dieses Projekt überwältigt“, erläutert Lovis Kauertz, einer der Initiatoren der Erklärung. „Es ist schon abzusehen, dass sich in den nächsten Wochen weitere Organisationen der Initiative anschließen werden.“

 

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