Zoll und Polizei stoppen Kokainhandel…

Seit Dezember 2009 ermittelt die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift von Zoll und Polizei (GER) Lübeck gegen eine Kokainhändlerbande, die im Raum Büchen, Trittau und Hamburg agierte. Die Ermittlungen der Drogenfahnder von richteten sich zunächst gegen einen 32-jährigen deutschen Staatsbürger aus Büchen. Dieser belieferte offensichtlich verschiede Abnehmer im Bereich Büchen, Trittau und Hamburg mit Kokain. Aufgrund der Vielzahl der „Kunden“ und der häufigen Kontakte zu ihnen musste davon ausgegangen werden, dass hier erhebliche Mengen Kokain umgesetzt werden. Die Ermittlungen ergaben, dass der Beschuldigte Kontakt zu einem 53–jährigen pakistanischen Staatsangehörigen unterhielt, der in Hamburg lebt. Die Maßnahmen der Lübecker Fahnder richteten sich nun auch gegen diese Person.

Erstaunt stellten die Beamten fest, dass nicht nur er, sondern auch seine 36–jährige deutsche Ehefrau und sein 23–jähriger Sohn aus erster Ehe in die Kokaingeschäfte eingebunden waren. Gemeinsam mit dem 32-Jährigen aus Büchen fand man sich zu einer Bande zusammen, die verabredete, künftig große Betäubungsmittelgeschäfte abzuwickeln.

Es folgten langwierige, intensive Ermittlungen, um die Modalitäten der Kokainlieferungen aufzudecken.

Das Ermittlungsteam der GER Lübeck stellte fest, dass sich der pakistanische Staatsangehörige mehrfach nach Barcelona begab, um dort Kokain einzukaufen und durch einen Kurier nach Deutschland transportieren zu lassen.

Da die schlechte Qualität des Kokains aus Barcelona später nicht mehr den Wünschen der Tätergruppe entsprach, versuchte man dann, weitere Lieferanten zu finden. Dieses gelang dann auch im Juni durch die Vermittlung eines 45–jährigen portugiesischen und eines 41–jährigen türkischen Staatsbürgers, die beide in Hamburg wohnhaft waren.

Der 32–jährige Büchener und der 53-jährige Pakistani fuhren gemeinsam nach Amsterdam, um dort gemeinsam mit den beiden neuen Lieferanten die anstehenden Kokainlieferungen zu besprechen. Man einigte sich auf die Lieferung von zunächst einem Kilogramm Kokain. In der Folge sollten dann größere Mengen geliefert werden.

Zwischenzeitlich hatten die Ermittler der GER Lübeck bereits Kontakt zu den Kollegen in Amsterdam aufgenommen. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft Lübeck und in enger Zusammenarbeit mit der Polizei in Amsterdam wurden der aus Hamburg angereiste Pakistani und die Vermittler aus Hamburg in Amsterdam festgenommen. Das zuvor übergebene Kilogramm Kokain – und eine scharfe schussbereite Waffe wurde sichergestellt.

Auch der 32-jährige Tatverdächtige aus Büchen wurde vor dem Grenzübertritt in die Niederlande festgenommen.

Die Ehefrau des pakistanischen Staatsbürgers und auch dessen Sohn wurden fast zeitgleich in ihren Wohnungen festgenommen.

Im Verlauf der folgenden Durchsuchungsmaßnahmen wurden in Büchen und Hamburg insgesamt ein weiteres Kilogramm Kokain, eine kleinere Menge Amphetamin und ein Kilogramm Streckmittel sichergestellt.

Gegen alle Tatbeteiligten ergingen Haftbefehle. Der pakistanische Staatsbürger sowie die Hamburger Vermittler befinden sich noch in Amsterdam in Untersuchungshaft. Sie sollen demnächst an die Bundesrepublik Deutschland ausgeliefert werden.

Die weitergehenden Ermittlungen der Polizei in Amsterdam führten dann zur Festnahme der eigentlichen Lieferanten und zur Sicherstellung von einem weiteren Kilogramm Kokain. Bei den Lieferanten handelt es sich um einen ecuadorianischen – und einen guatemaltekischen Staatsbürger.

Aufgrund der bisherigen Ermittlungen können dem 32-jährigen Büchener, dem 53-jährigen Pakistani, seiner Ehefrau und seinem Sohn die Einfuhr von zehn Kilogramm Kokain im Wert von etwa 400.000.- Euro nachgewiesen werden.

Donnerstagvormittag wurde in Hamburg-Sasel ein 25-jähriger Kokainabnehmer der bereits festgenommenen Tätergruppe festgenommen. Wegen dessen Gewaltbereitschaft wurde von der GER Lübeck das Spezialeinsatzkommando aus Kiel angefordert. Gegen 06.00 Uhr drangen die Beamten in das Einfamilienhaus ein. Auf dem Dachboden konnte eine professionelle Anlage zur Aufzucht von Cannabispflanzen mit 200 Pflanzen entdeckt und sichergestellt werden.

Auf dem Balkon fanden die Ermittler noch eine Tasche mit 1 kg Marihuana, auch sie wurde sichergestellt.

Der 25-jährige Hamburger wird heute auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hamburg dem Haftrichter vorgeführt.

Die weiteren Ermittlungen führt die GER Lübeck in enger Zusammenarbeit mit der Lübecker Staatsanwaltschaft.

PD Lübeck - Pressestelle