(Umweltministerin Rumpf bei NABU-Bundesversammlung in Lübeck)
LÜBECK. Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf hat zu weiteren Anstrengungen beim Schutz der Natur und der biologischen Vielfalt aufgerufen. Bei der Bundesvertreterversammlung des Naturschutzbundes NABU, die in diesem Jahr in Lübeck stattfindet, blickte sie heute (6. November) auf das Internationale Jahr der Biodiversität und die vor wenigen Tagen zu Ende gegangene Vertragsstaatenkonferenz zur biologischen Vielfalt im japanischen Nagoya zurück.
„Da die von den Vereinten Nationen und der EU gesteckten Ziele zum Stopp des Verlusts an Biodiversität nicht erreicht wurden, brauchen wir weltweit erhebliche zusätzliche Anstrengungen. Wir sind für diese Herausforderung in Schleswig-Holstein gut gewappnet“, so Frau Rumpf.
So habe das Land Schleswig-Holstein bereits im Jahr 2009 auf Grundlage einer eigenen Standortbestimmung für den Naturschutz eine Strategie für die zukünftige Ausrichtung der Naturschutzpolitik in Schleswig-Holstein bis zum Jahr 2020 entwickelt. Viele darin enthaltene Maßnahmen seien auch bereits auf den Weg gebracht und in der Umsetzung, erläuterte die Umweltministerin an den Beispielen des Artenhilfsprogramms, der Qualitätsoffensive für Schutzgebiete sowie des Moorschutzprogramms. Zugleich mahnte sie: „Naturschutzmaßnahmen können nur erfolgreich sein, wenn sie aktiv von den Bürgern mitgetragen werden.“ in diesem Zusammenhang hob sie das ehrenamtliche Engagement der Vereine und Verbände im Naturschutz lobend hervor und dankte an dieser Stelle besonders dem Landesverband des NABU, der in Schleswig-Holstein die meisten Schutzgebiete betreut.
Umweltministerin Rumpf betonte ferner die besondere Verantwortung Schleswig-Holsteins für den Schutz der Meere und zog eine positive Bilanz des bisherigen Küsten- und Meeresnaturschutzes. Insbesondere die Anerkennung des Nationalparks Wattenmeer als Weltnaturerbe der UNESCO sei nicht bloß ein Zertifikat, sondern aus Naturschutzsicht nicht mehr zu übertreffen. „Man kann sagen , dass mit dieser großartigen Auszeichnung die Früchte eines jahrzehntelangen engagierten Einsatzes für den Schutz dieses einzigartigen Ökosystems geerntet wurden“, so die Ministerin.
Dies sei zugleich ein Ansporn für das Land, sich den neuen Herausforderungen insbesondere durch den Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Küstenregionen frühzeitig zu stellen. „Bei einer Küstenlänge von mehr als 1.000 Kilometern ist die Sicherung vor Sturmfluten besonders wichtig – gerade bei dem zu erwartenden Anstieg des Meeresspiegels. Auch wenn international der Schutz des Klimas durch die Verringerung der Treibhausgasemissionen eindeutig im Vordergrund steht, müssen wir uns bereits jetzt gegen die vorhersehbaren Folgen des Klimawandels wappnen“, sagte die Umweltministerin. Hier stehe der Schutz von Flachwasserzonen, wie das Wattenmeer, als Ökosystem und als Wellenbrecher sowie an den Meeresspiegelanstieg angepasste Deichverstärkungen im Vordergrund.
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