Sohst: „Der Soldatenberuf muss im Strukturwandel attraktiver werden!“

DBwV-Landesvorsitzender klagt die Politik des Wortbruchs an.Die Politik unternimmt zu wenig, um den Beruf des Soldaten attraktiv zu halten. Das hat der Landesvorsitzende West im Deutschen BundeswehrVerband moniert. Beim Jahresempfang des Landesverbands in Köln-Wahn kritisierte Oberstleutnant Thomas Sohst unter anderem die fortgesetzte Kürzung des so genannten Weihnachtsgelds: „Damit werden gerade die unteren Einkommensgruppen getroffen, und das sind die, die auch in Afghanistan für diesen Staat Gesundheit und Leben einsetzen.“

Der Empfang in der Luftwaffenkaserne stand ganz unter dem Eindruck der Umstrukturierung der Bundeswehr. Sohst: „Der Deutsche BundeswehrVerband wird diesen Wandel so kritisch wie konstruktiv begleiten.“ Maßstab sei die Attraktivitäts-Agenda 2011 des DBwV, deren Forderungen in vielen Fällen sehr nah bei denen des Generalinspekteurs lägen. Sohst: „Aber ohne Anschubfinanzierung wird die Umstrukturierung schiefgehen!“ Das hätten die Erfahrungen mit der jüngsten Umgliederung gezeigt. „Wer eine Anschubfinanzierung für die Rettung von Banken verfügbar macht, der soll für die Umgliederung und damit die Sicherheit unseres Landes ebenfalls Finanzmittel mit Priorität bereitstellen.“

Den Empfang am Mittwoch, 3. November, besuchten Kommandeure und Dienststellenleiter sowie viele Ehrengäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft, darunter in Vertretung der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft Innenminister Ralf Jäger. Der Minister, der Präses der evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Werner Dominke, und der Befehlshaber des Streitkräfteunterstützungskommandos, Generalleutnant Manfred Engelhardt, hoben die Bedeutung des BundeswehrVerbands als Sachwalter der Interessen der Soldaten hervor und betonten, dass Soldaten Respekt und Anerkennung für ihren anstrengenden und gefährlichen Dienst verdienten. Schließlich gingen sie im Auftrag eines demokratisch gewählten Parlaments in den Einsatz, aus dem nicht alle unbeschädigt zurückkehrten.

Andreas P. Schnellbach