Am vergangenen Donnerstag kam es zu einem Verkehrsunfall mit einem Sattelzug auf der BAB 1 in Fahrtrichtung Lübeck. Der 51-jährige Fahrer des niederländischen Sattelzuges hatte gegen 01.25 Uhr die Kontrolle über seinen Sattelzug verloren und war in die Leitplanke gerast. Bis um 09.00 Uhr mussten die Beamten den kompletten Tankstellenbereich Buddikate für den Schwerlastverkehr voll sperren. Der Sachschaden wurde auf 150.000 Euro geschätzt. Weitere Ermittlungen des Polizei- Autobahnreviers Bad Oldesloe ergaben, dass der 51- jährige selbständige Transportunternehmer die Lenkzeit erheblich überschritten hatte. Das Auslesen des so genannten EG- Kontrollgerätes („Fahrtenschreiber“) ergab, dass der Niederländer insgesamt knappe 17 Stunden lang durchgehend am Steuer saß. Damit hatte er die zulässige tägliche Lenkzeit von 10 Stunden erheblich überschritten. Außerdem stellte sich heraus, dass der 51- jährige mit zwei Fahrerkarten unterwegs war. Er hatte nämlich einfach die Fahrerkarte seines Sohnes, der bei ihm im Betrieb arbeitet, benutzt.
Somit benutzte er die Speicherung der Ruhezeit auf seiner Karte, während die weitere Lenkzeit auf der Fahrerkarte seines Sohnes aufgezeichnet wurde, um über den Lenkzeitverstoß hinweg zu täuschen.
Er hatte seine Fahrzeit „verlängert“. Die gefahrene Geschwindigkeit betrug zur Unfallzeit ca. 85 Km/h. Der Sattelzug war offenbar ungebremst in die Leitplanke gefahren. Der 51- jährige wird sich jetzt noch zusätzlich wegen des Verdachts der Fälschung beweiserheblicher Daten und des Missbrauchs von Ausweispapieren sowie des Verstoßes gegen das Fahrpersonalrecht verantworten müssen.
PD Ratzeburg, Pressestelle