Nordstrand bekommt zukunftssicheren Sturmflutschutz…

KIEL. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen hat heute (22. Oktober) die von Oberdeichgraf Kurt Maart während der jüngsten Deichschau geäußerte Kritik am Verfahren zur Deichverstärkung auf Nordstrand zurückgewiesen. Der Regierungschef erklärte zu den Vorwürfen: „Die Kritik von Herrn Maart an der Landespolitik geht ins Leere.“

Der Stand der Planungen für die Deichverstärkung am Alten Koog war Gegenstand eines Gespräches zwischen Ministerpräsident Carstensen und Oberdeichgraf Maart sowie weiteren Vertretern der Insel am 6. Oktober. Der Regierungschef hatte dabei darauf hingewiesen, dass bereits im Dezember 2005 der Startschuss für die Planung der Deichverstärkung gegeben worden sei und die technische Planung mittlerweile weitestgehend stehe. Gegenüber der Ursprungskonzeption seien Umplanungen unter anderem wegen der auf der Insel Nordstrand formulierten Kritik an der Kleientnahme und den damit in Verbindung stehenden Transporten nötig geworden. Zudem seien aufgrund der nicht standsicheren Böden in der neuen Deichbasis technisch anspruchsvolle Lösungen entwickelt worden. Im Jahre 2009, so Carstensen weiter, habe sich die Landesregierung aufgrund der in den Klimaszenarien enthaltenen Unsicherheiten beim Meeresspiegelanstieg entschieden, zu verstärkende Deiche mit einer „Baureserve“ herzustellen. Durch diese Baureserve könne mit einem überschaubaren technischen und finanziellen Aufwand einem um bis zu 1,5 Meter erhöhten Meeresspiegel begegnet werden, unabhängig von dem bei der Bemessung bereits berücksichtigten „Klimazuschlag“ von 0,5 Metern.

Sowohl der Deich- und Hauptsielverband wie auch die Gemeinde und die Bevölkerung seien über den Stand der Planung laufend unterrichtet worden. „Mit dem entwickelten technischen Konzept werden die Bewohner des Alten Kooges einen zukunftssicheren Schutz vor Sturmfluten erhalten, der in Schleswig-Holstein seinesgleichen sucht. Hieraus den Vorwurf der Lüge abzuleiten, geht völlig an den tatsächlichen Abläufen und vor allem an den Schutzbedürfnissen der Bevölkerung vorbei. Wer in dieser Weise versucht, Schlagzeilen zu machen, hilft dem Küstenschutz nicht“, sagte der Ministerpräsident.

Carstensen wies darauf hin, dass zum Abschluss des Planfeststellungsverfahrens noch Fragen der FFH-Verträglichkeitsprüfung zu klären seien. Die Landesregierung wolle mit rechtssicheren Unterlagen in das Planfeststellungsverfahren gehen, um dies zügig zum Abschluss zu bringen, so der Ministerpräsident.

Knut Peters, Rainer Thumann, 24105 Kiel
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