RENDSBURG. Wie die Ziele der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung in Schleswig-Holstein weiter verwirklicht werden können war heute Thema im Rendsburger Hohen Arsenal. Dort kamen auf Einladung von Sozialminister Dr. Heiner Garg über 200 Menschen mit Behinderung, Vertreterinnen und Vertreter aus Verbänden, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden und vielen gesellschaftlichen Bereichen zusammen. Anhand erfolgreicher Projekte zu den Themen Bildung, Arbeit und Sozialraum tauschten sich die Teilnehmer über Erfahrungen und neue Ideen aus.
Der Minister unterstrich den breiten Konsens über das Ziel Inklusion in Schleswig-Holstein. Die UN-Konvention sei dabei die Orientierungsnorm. Garg sagte: „Aus der Perspektive von Menschen mit Behinderung bedeutet Inklusion, selbstbestimmtes Leben möglich zu machen. Also: `leben wo ich es will und mit wem ich will, das tun können, was ich möchte und was mich interessiert´. Es geht um nicht weniger als die Verwirklichung von Bürger- und Menschenrechten“.
Der Minister erklärte: „Es geht deshalb darum, gemeinsam zu überlegen: Wie machen wir es möglich? `Inklusion praktisch´ bedeutet, sie so verwirklichen, dass die Menschen im Land sie leben und erleben können. Dafür müssen Bedingungen geschaffen werden: in der Haltung aller und in der gesellschaftlichen Infrastruktur – dort wo Menschen leben, am Arbeitsplatz, in Vereinen usw.“ Dieser Prozess verlange Ausdauer und müsse ernsthaft vorangetrieben werden. Die Veranstaltung gebe dazu anhand erfolgreicher Beispiele Anregungen.
Abschließend appellierte Garg an Wirtschaft und Verbände, die Forderungen der UN-Konvention offensiv aufzugreifen und verstärkt eigene Aktivitäten zu starten. Die Landesregierung arbeite mit den Akteuren im Land an der Entwicklung eines schleswig-holsteinischen Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.
Dr. Ulrich Hase, Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderung, erklärte in einem Schlusswort zur Veranstaltung: „Mir ist es wichtig, dass Menschen mit Behinderung in Überlegungen zu einem Landesaktionsplan stärker als bisher mit einbezogen werden, dafür hat die Veranstaltung gute Anregungen geboten.“
Hintergrund: In Schleswig-Holstein leben mehr als 450.000 Menschen mit einer anerkannten Behinderung. Die UN-Konvention wurde im Jahr 2008 von Deutschland unterzeichnet und ist auch in Schleswig-Holstein unmittelbar gültiges Recht. Zu ihren wesentlichen Forderungen gehört der Abbau gesellschaftlicher Barrieren.
Dazu zählt neben der Aufklärung über Rechte und die Fähigkeiten von Menschen mit Behinderung eine positive Einstellung der Gesellschaft zu bewirken. Behindertenpolitik in Schleswig-Holstein richtet sich unter dem Leitbegriff Inklusion seit längerem an den Zielen der UN-Konvention aus.
Verantwortlich für diesen Pressetext: Christian Kohl
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