Digitale Mobilgeräte lassen sich in Zukunft noch genauer und vielseitiger steuern. Der Handy-Hersteller Neonode http://www.neonode.com hat auf dem Mobile World Congress seine Technologie „zForce“ vorgestellt, die dank Infrarot-LED deutlich schneller und genauer zu reagiert als kapazitive Touchdisplays. Es gelingt der Technik zudem, nicht nur die Position der Eingabe, sondern auch dessen Stärke auszuwerten.
zForce arbeitet in einem Bereich von 500 bis 1.000 Hertz – also bis zu 1.000 Aktualisierungen pro Sekunde, was die Verzögerung zwischen Eingabe und Anzeige unkenntlich macht. Die Technik reagiert zudem auf eine Vielzahl von Objekten – außer Finger beispielsweise auch durch Stifte oder einen Pinsel – und berücksichtigt erstmals auch die genaue Stärke des Druckes sowie die Größe des Gegenstandes.
Eingabe per Pinsel
Ein erster Test des US-Blogs Engadget.com auf einem Gerät in Smartphone-Größe veranschaulicht, dass etwa die Eingabe mit einem größeren Pinsel breite Striche, ein kleiner Pinsel entsprechend feinere Linien am Demonstrationsbildschirm hinterlässt. Von der Drucksensibilität könnten auch andere neue Techniken profitieren – zum Beispiel die verbesserte Anschlagdynamik von Tasten auf Bildschirm-Musikinstrumenten.
Der einzige Wehrmutstropfen der Technik betrifft das Design: Der Infrarot-LED-Strahl und die Photodioden, die hier zum Einsatz kommen, benötigen zur Unterbringung der zusätzlichen Hardware eine hochrandige Einfassung, was den Einbau eines flachen, bündig abschließenden Displays verbietet.
Virtuelles Formen
Eine weitere Neuheit aus dem Hause Neonode ist ein als „Dual-Layer-Touch“ bezeichnetes Steuergerät. Der vorgezeigte Prototyp erinnert an einen leeren Bilderrahmen, in den man mit den Fingern hineingreift, um dabei Bilder oder virtuelle Gegenstände „anzugreifen“ und in drei Dimensionen zu manipulieren. Wann diese Technik in Geräten landet und wie die genaue Umsetzung aussehen wird, ist derzeit noch nicht bekannt.
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Analyse der Druckstärke: Touchscreens werden präziser (Foto: Neonode)