Finanzinvestoren rechnen mit einem schlechteren Zugang zu Beteiligungskrediten als in 2011. Zu diesem Schluss kommt der „Private Equity Trend Report 2012“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC http://pwc.de . Als Folge der Schuldenkrise beurteilen die Experten auch die allgemeine Marktentwicklung 2012 skeptisch.
Nur Deutschland gewinnt
47 Prozent erwarten eine Eintrübung der Lage, 22 Prozent glauben an eine Erholung. Zu den Gewinnern der Finanz- und Schuldenkrise zählt der Private-Equity-Standort Deutschland. „Die wirtschaftliche und finanzielle Lage in Deutschland wird von Investoren tendenziell positiver gesehen als in vielen europäischen Ländern“, sagt PwC-Partner und Leiter Private Equity, Richard Burton, gegenüber pressetext.
Die deutsche Industrie genießt den PwC-Experten nach einen „exzellenten Ruf“ im Ausland. „Innovative Unternehmen mit guten Produkten und Exportmärkten wie sie in Deutschland zu finden sind, sind für Finanzinvestoren besonders attraktiv“, sagt Burton. Während 2007 nur rund jeder fünfte Fonds dem deutschen Markt eine positive Entwicklung zutraute, halten derzeit 58 Prozent ein Investment für attraktiv.
Sparpläne hemmen Investitionen
Im Gegensatz zur Bundesrepublik, in der von den 142 internationalen Fonds 80 bereits präsent sind und weitere 23 eine Beteiligung in den kommenden drei bis fünf Jahren anpeilen, sieht die Lage international differenzierter aus. „Andere Länder in Europa verlieren möglicherweise auch an Attraktivität wegen der Sparpläne mancher Regierungen sowie negativer Auswirkungen aus geplanten Änderungen des Steuerrechts“, erklärt Burton.
Die bevorzugte Zielbranche für Investments internationaler Fonds ist dem Experten nach 2012 das Gesundheitswesen (38 Prozent der Nennungen), gefolgt von Beteiligungen an Technologie- und Industrieunternehmen (jeweils 27 Prozent). Demgegenüber sind die deutschen Fonds auf Industriebeteiligungen (66 Prozent), Investments in der Konsumbranche (48 Prozent) sowie in der Automobilindustrie (41 Prozent) fokussiert.
Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung
Die wichtigste Auslandsregion aus Sicht deutscher Fonds ist Asien – 55 Prozent der Befragten halten den asiatischen Raum für eine attraktive Zielregion. Auf Rang zwei in der Gunst deutscher Investoren liegt Mittel- und Osteuropa (45 Prozent), gefolgt von Lateinamerika. Die Studie zeigt zudem, dass das Thema Nachhaltigkeit bei den Studienteilnehmern einen höheren Stellenwert einnimmt. Während 2010 noch 33 Prozent Nachhaltigkeit als überaus wichtig erachteten, sind es nach der aktuellen Analyse 40 Prozent.
„Wir sehen Nachhaltigkeit als eines der wichtigsten Zukunftsthemen für Private-Equity-Gesellschaften“, sagt Burton. „Verantwortliches Investieren bedeutet während eines gesamten Investitionszyklus auch unter ökologischen und sozialen Gesichtspunkten zu handeln, um so den Unternehmenswert zu steigern.“
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Geld: In Deutschland gibt es noch Privatkapital (Foto: Knipseline, pixelio.de)