Namensschild: Bestimmt über Erfolg und Niederlage (Foto: pixelio.de/Wengert)

Komplizierter Nachname ruiniert Karriere – Experte: Aussprechbarkeit entscheidet über Schicksal

Menschen mit kurzen und leicht auszusprechenden Namen sind Glückskinder: Sie finden leichter Freunde und machen eher Karriere als andere, berichten australische und US-amerikanische Forscher. „Namen haben großen Einfluss auf das Vertrauen. Leicht merkbaren Namen vertraut man viel eher als komplizierten“, erklärt Bernd Samland, Geschäftsführer der Naming-Agentur Endmark http://endmark.de im pressetext-Interview.Namensschild: Bestimmt über Erfolg und Niederlage (Foto: pixelio.de/Wengert)

Schnelle Beförderung

 

Die Wissenschaftler untersuchten, wie Entscheidungen und der erste Eindruck, den eine Person hinterlässt, von der Aussprechbarkeit des Namens gesteuert wird. Das Ergebnis: Leichte Aussprache des Namens führt zu weitaus günstigeren Bewertungen als komplizierte. Einfache Namen führen bei politischen Kandidaten zu einem messbaren Stimmenbonus bei Wahlen und bei Rechtsanwälte zu einer schnelleren Beförderung.

Das Phänomen gibt es in vielen Gesellschaftsbereichen: Finanztitel mit einfachen Namen hängen ähnliche Titel mit komplizierten Namen meist sofort nach ihrem ersten Markteintritt ab. „Der Effekt eines Namens beruht nicht nur auf seiner Länge oder darauf, wie fremd oder ungewöhnlich er klingt, sondern vor allem darauf, wie leicht er auszusprechen ist“, so Studienleiter Simon Laham von der University of Melbourne http://unimelb.edu.au . Um Vorurteile zu umgehen und fair zu entscheiden, sollte man sich dieses Effektes bewusst sein.

Doppelname deutet auf Entscheidungsschwäche

Samland ist in eigenen Untersuchungen zu gleichen Ergebnissen gekommen. „Die Auswertung von 30 Jahren Landtags- und Bundestagswahlen zeigte, dass einfache Namen weitaus besser abschneiden als schwierig auszusprechende, und adelige besser als bürgerliche. Auch Doppelnamen sind schlecht: Minister mit Doppelnamen wurden meist ernannt, nicht gewählt“, berichtet der Experte. Eine mögliche These dahinter: Ein doppelter Nachname zeigt fehlende Entscheidungsfreude, was in der Politik ja kaum förderlich ist.

Auch das Aussehen lässt sich von Namen beeinflussen. Einer US-Studie zufolge werden Männergesichter umso attraktiver bewertet werden, je kürzer und prägnanter die zufällig zugeordneten Namen sind, zudem haben hell klingende Namen einen Vorsprung gegenüber dunklen. „Regional eingefärbte Namen kommen in der Region gut an, außerhalb vermitteln sie jedoch mangelnde Professionalität. Moser ist in Bayern oder Wien top, in Norddeutschland flop“, ergänzt Samland. Einige Fälle sind bekannt, in denen Wirtschaftstreibende aus Karrieregründen den Nachnamen wechselten.

Verantwortung der Eltern

Doch auch der Vorname spielt eine gewichtige Rolle. Bekannt ist, dass Mediennamen bei anderen nachteilige bis aggressive Assoziationen wecken, zeigen Untersuchungen bei Lehrern zum Phänomen des sogenannten „Kevinismus“ bzw. „Chantalismus“ (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20090916044 ). „Eltern sollten es Kindern, die für ihren Namen ja nichts können, nicht schwer machen und lieber keine Modenamen wählen. Außerdem ist speziell bei langem Nachname ein kurzer Vorname zu empfehlen“, rät der Namensexperte.

Aussender: pressetext.redaktion, Ansprechpartner: Johannes Pernsteiner
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Namensschild: Bestimmt über Erfolg und Niederlage (Foto: pixelio.de/Wengert)