Entsprechend sank die Geburtenrate nach Einführung des Elterngeldes vor vier Jahren weiter. 2009 gab es so wenige Babys wie noch nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik, obwohl die damalige Familienministerin Ursula von der Leyen steigende Geburtenraten geradezu herbeireden wollte – von erfolgreicher Familienpolitik also keine Spur. Die über 15Milliarden Euro, die das Ministerium inzwischen für Elterngeld ausgegeben hat, sind reine Verschwendung. Das Geld wäre im Aufbau nachhaltiger Betreuungsstrukturen besser angelegt gewesen.
Tatsächlich hat das Geburtenwunder 2010 seine Ursache in der Wirtschaftskrise. Schon im Februar 2009 wies von der Leyen selbst darauf hin, dass die Deutschen durch die Krise den Wert „Familie“ neu entdecken würden. Eine Bertelsmann-Studie bestätige, jeder vierte Deutsche orientiere sich in der wirtschaftlich schwierigen Zeit neu. Familie sei wichtiger als finanzieller Erfolg. Dass kurz darauf konsequenterweise mehr Kinder geboren werden, verwundert kaum. Und: Dank künstlicher Befruchtung und immer älterer Mütter steigt die Zahl der Mehrlingsgeburten. Mit 22841 waren es 2010 rund 400 mehr als im Jahr zuvor.
Flensburger Tageblatt