In der Silvesternacht trat eine Personengruppe mit Angehörigen der rechten Szene strafrechtlich in Erscheinung. Diese Personen skandierten Parolen und es wurde auch der „Hitler-Gruß“ gezeigt. Nachdem Polizeibeamte vor Ort erschienen, kam es zu Rangeleien, Beleidigungen und Widerstandshandlungen.
In der Nacht zum 13. Januar 2012 kam es zu Farbschmierereien an öffentlichen Gebäuden, unter anderem war das Rathaus betroffen. Diese gesprühten Parolen hatten volksverhetzende Inhalte und erfüllten zudem den Tatbestand der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten.
Die polizeilichen Ermittlungen ergaben nun konkrete Anhaltspunkte. Die bisher unbekannten Täter haben offensichtlich einen engen Bezug zu einem Wohnhaus, das als Anlaufstelle der rechten Szene bekannt ist. Dieses liegt in der Ratzeburger Innenstadt.
Die Staatsanwaltschaft Lübeck beantragte in Zusammenarbeit mit dem Kommissariat 5 der Bezirkskriminalinspektion Lübeck einen Durchsuchungsbeschluss. Dieser wurde gestern durch einen Richter am Amtsgericht Lübeck erlassen.
Am heutigen Donnerstagmorgen, 19. Januar 2012, wurden in dem Haus mehrere Wohnungen von Beamten des Kommissariats 5 mit Unterstützung der Polizei Ratzeburg durchsucht.
Hierbei wurden unter anderem Mobiltelefone, Computer sowie diverse Farbsprühdosen beschlagnahmt. Die Asservate werden nun auf mögliche beweiserhebliche Inhalte ausgewertet.
Stefan Muhtz, Polizeihauptkommissar, Polizeidirektion Lübeck