„Der Karlsruher Atommüll ist in Lubmin völlig fehl am Platz“, sagt Anike Peters, Sprecherin von Greenpeace. „So lange kein sicheres Endlager existiert, muss der Müll wieder zurück in das Bundesland, in dem er produziert wurde. In Baden-Württemberg bietet sich hierfür das Zwischenlager am Atomkraftwerk Philippsburg an.“
Baden-Württemberg soll eigenen Atommüll zurücknehmen
Nach den Protesten gegen den Castor-Transport nach Gorleben hatten sich die Bundesländer Hessen und Niedersachsen offen für eine Diskussion um die Rücknahme ihres Atommülls gezeigt. In Baden-Württemberg hingegen lehnt die Landesregierung sowohl die Zwischenlagerung des dort produzierten Atommülls, als auch eine ergebnisoffene Endlagersuche in ihrem Bundesland ab.
„Bei der Produktion von Atommüll ist Baden-Württemberg vorne dabei. Doch wenn es um die Lagerung geht, schaut man gerne nach Norden“, kritisiert Anike Peters. Um auch hochradioaktiven Atommüll in AKW-Zwischenlagern deponieren zu können, benötigen die Betreiber zunächst eine Genehmigung. Außerdem muss eine Kalthantierung mit den Castoren durchgeführt werden.
Die Frage der Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll ist weltweit ungelöst. Dennoch hat die Bundesregierung eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken beschlossen. Dadurch wird sich die Atommüll-Menge in Deutschland nach Greenpeace-Berechnungen verdreifachen. Der für die Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll von der Bundesregierung favorisierte Salzstock in Gorleben birgt zahlreiche geologische Risiken und ist damit völlig ungeeignet.
Peters: „Die schwarz-gelbe Regierung muss die Erkundung von Gorleben beenden und endlich eine ergebnisoffene vergleichende Standortsuche nach internationalen wissenschaftlichen Standards beginnen. Diese Suche muss deutschlandweit stattfinden. Auch die Tonvorkommen in Baden-Württemberg sollten berücksichtigt werden.“
Greenpeace e.V.