„Der Teufelskreis aus zu großen Fangflotten, absurden Subventionen und fehlendem politischen Willen hat zur maßlosen Überfischung der europäischen Meere geführt“, sagt Thilo Maack, Meeresbiologe von Greenpeace. „Die Leidtragenden sind die Fischer selbst. Denn nur ein gesunder Bestand bietet der europäischen Fischerei eine Zukunftschance.“
Die großen europäischen Fischereinationen Spanien, Frankreich und Italien sind die Profiteure der europäischen Fischereipolitik. Allein die nach Spanien fließenden Subventionen für den Neubau von Fangschiffen waren in den vergangenen Jahren bis zu dreimal höher als für alle anderen EU-Länder zusammen. Laut EU-Kommission sind fast 90 Prozent der europäischen Fischbestände übernutzt und bieten der europäischen Fischerei in Kürze keine Existenzgrundlage mehr.
Der Mehrzahl der deutschen Fischer steht eine unsichere Zukunft bevor
Greenpeace fordert, dass sich die Bundesregierung im Rahmen der Reform der Gemeinsamen EU-Fischereipolitik für einen drastischen Abbau der Fangflotten einsetzt. Auch das Problem der Beifänge, durch die allein in der Nordsee mehr als eine Millionen Tonnen Meerestiere jährlich mitgefangen, aussortiert und weggeschmissen werden, muss gelöst werden. Zu den Fischereien mit dem höchsten Beifang gehört die deutsche Krabbenfischerei. Beim Fang von einem Kilogramm vermarktungsfähiger Speisegarnelen werden bis zu acht Kilogramm andere Meerestiere mitgefangen. Für die Krabbenfischerei gilt derzeit keine Fangquote.
Greenpeace e.V.