Nach Ausschreitungen zwischen Fußballfans anlässlich eines Hallenfußballturniers in der Sporthalle Hamburg sind 74 Randalierer in Gewahrsam genommen und zwei Personen festgenommen worden. Es wurden sowohl Zuschauer als auch Polizisten verletzt.
Am Freitag fand in der Sporthalle Hamburg ein Hallenfußballturnier statt. Zu der Veranstaltung reisten u.a. 230 gewaltbereite St. Pauli Fans und rund 100 gewaltbereite Fans des VFB Lübeck an.
Die beiden Fanlager sind verfeindet. Bereits bei der Anreise wurde von beiden Fanlagern eine hohe Aggressivität und Gewaltbereitschaft gezeigt. So wurden im Rahmen des Anmarsches von ca. 500 Fans des FC. St. Pauli vom U-Bahnhof Lattenkamp zum Veranstaltungsort mehrere pyrotechnische Gegenstände gezündet. Beim Einlass der Fans des VFB Lübeck in die Halle griffen diese das dortige Sicherheitspersonal an, so dass Polizeibeamte nur unter Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray die Lage zunächst wieder beruhigen konnten.
Nach Eintreffen der Fanlager in der Halle suchten beide Seiten die Konfrontation mit dem gegnerischen Fanlager. Bereits nach dem ersten Spiel gelang einigen gewaltbereiten Fans ein Aufeinandertreffen. Die Auseinandersetzungen konnten durch konsequentes Einscheiten der Polizeibeamten unter Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray unterbunden und dadurch weitere Ausschreitungen verhindert werden. Dabei wurden sowohl die Polizeibeamten als auch Ordner gezielt angegriffen und mit Gegenständen beworfen.
Nach der Trennung der Gewaltgruppen traten die Fans des VFB Lübeck gegen 20.00 Uhr unter Polizeibeleitung die Heimreise an. Zu diesem Zeitpunkt versuchten Fans des gegnerischen Lagers, im Außenbereich auf die Abreisenden zu treffen. Dabei griffen sie Polizeibeamte an und beschädigten mehrere Polizeifahrzeuge. In diesem Zusammenhang konnten 72 Fans des FC. St. Pauli in Gewahrsam genommen werden.
Nach Abreise der gewaltbereiten Fangruppen beruhigte sich die Situation gegen 20.30 Uhr. Nach jetzigem Stand wurden im Rahmen der Auseinandersetzungen 21 Zuschauer verletzt, wovon acht ärztlich im Krankenhaus behandelt werden mussten. Über 40 Personen ließen sich vor Ort von Rettungskräften des DRK und der Feuerwehr wegen Reizstoffwirkungen die Augen spülen. Von den eingesetzten 314 Polizeibeamten erlitten 14 Beamte Verletzungen. Davon mussten drei Beamte ambulant im Krankenhaus behandelt werden.
Insgesamt konnten zwei Personen vorläufig festgenommen und 74 Personen in Gewahrsam genommen werden. Es wurden 23 Strafanzeigen, u.a. wegen Landfriedensbruch, Körperverletzung und Widerstandes gefertigt.
Die Ermittlungen einschließlich der Auswertung von Videomaterial dauern an.
Polizei Hamburg - Polizeipressestelle, PÖA 1