Die Entwicklung einer Sprache ist ein sehr dynamischer Prozess. Ständig ergänzen neue Wörter den Sprachschatz, während andere von der Bildfläche verschwinden. Traditionelle Wörterbücher können kaum mit dieser Geschwindigkeit mithalten. Die Entscheidungen darüber, welche Wörter aufgenommen werden und was sie genau bedeuten, dauern einfach zu lange. Das Online-Wörterbuch Wordnik http://www.wordnik.com verfolgt einen anderen Ansatz, wie die New York Times berichtet. Durch ständige Durchforstung neuer Texte im Netz wird eine Art „soziales Wörterbuch“ geschaffen.
Organische Entwicklung
Auf der Startseite von Wordnik finden User eine Eingabemaske. Die Suche nach einem beliebigen Wort liefert eine lange Liste von Definitionen und Anwendungsbeispielen. Die Informationen werden von automatisierten Programmen aus dem gesamten Internet zusammengesucht. Die Wort-Definitionen stammen von diversen Spezialisten-Seiten wie Wictionary. Für die Erstellung der Beispiele durchsucht Wordnik gigantische Textmengen. Newsfeeds, Blogs, Twitter-Einträge und diverse andere Texte werden nach aktuellen Verwendungsmöglichkeiten für die einzelnen Wörter durchsucht. Die Ergebnisse werden nicht weiter aufbereitet. So entsteht eine ungefilterte Momentaufnahme, die Sprache so zeigt, wie sie gerade ist.
„Wir treffen keine Vorauswahl und schneiden nichts weg. Wir zeigen was da draußen aktuell passiert. Dann lassen wir die Menschen entscheiden, ob sie ein Wort verwenden wollen oder nicht“, sagt Wordnik-Gründerin Erin McKean, die früher als Chefin der Redaktion des New Oxford American Dictionary gearbeitet hat. Das Hauptaugenmerk des neuen Online-Wörterbuchs liegt auf den Beispielsätzen. Denn die oft veralteten Wort-Definitionen findet man auch anderswo. Die gesammelten Anwendungsbeispiele hingegen sind immer aktuell und helfen Nutzern zu verstehen, wie ein Wort aktuell verwendet wird.
Sechs Mio. Wörter
Wordnik verfolgt automatisch die Entwicklung von etwa sechs Mio. Wörtern. Die Anzahl verändert sich allerdings ständig. 12,8 Mio. Dollar an Venture-Kapital hat das Start-up bisher aufgesogen. In Zukunft soll durch Sprachsoftware, die zum Beispiel Wortdefinitionen oder passende Buchempfehlungen liefert, neues Geld in die Kassen gespült werden. Für den professionellen Einsatz als Wörterbuch wird Wordnik momentan noch nicht empfohlen. „Wir entdecken die Wörter mittels Algorithmen. Die sind niemals perfekt“, sagt ein Techniker.
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Wort: ändert sich mit der Zeit (Foto: pixelio.de, s.media)